Mittwoch, 11.05.2011

Altersmedizin im Fokus

"Themen, wie das Spannungsverhältnis, in dem Ärzte, Pflegepersonal und auch Therapeuten stehen, wenn sie in der Altersmedizin Patienten behandeln wollen, die diagnostische und therapeutische Maßnahmen ablehnen, werden uns im Bereich der Altersmedizin mehr und mehr beschäftigen" erklärte der Chefarzt P.D. Dr. Thomas Vömel zu Beginn seines Vortrags.

Der Chefarzt Dr. Vömel, nahm unter ethischer Sichtweise, die Problematik ins Blickfeld, wenn Senioren die Nahrung verweigern.

Die Veranstaltung, die im Rahmen des Netzwerks "Aktiv für Senioren" am heimischen Krankenhaus stattfand wurde für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Altenpflege angeboten.

Der Chefarzt der Geriatrie und Facharzt für Innere Medizin, Geriatrie, physikalische Therapie und Palliativmedizin nahm unter ethischer Sichtweise die Problematik ins Blickfeld, wenn Senioren die Nahrung verweigern. Er zeigte das Spannungsverhältnis auf, in dem die Mitarbeiter, zu denen Ärzte, Pflegepersonal und Therapeuten gehören stehen, wenn sie in der Altersmedizin Patienten behandeln. Insbesondere Demenzpatienten, die nicht mehr Trinken und essen können oder auch nicht wollen sollen im Alltag trotzdem sinnvolle Therapien bekommen. Die Frage: "Wie geht dies, ohne gegen das Selbstbestimmungsrecht der Patienten zu verstoßen", wurde hier näher beleuchtet.

"Die juristischen Grundlagen liefert uns der Artikel 2 des Grundgesetzes, der sich mit der Selbstbestimmung und freien Entfaltung der Persönlichkeit beschäftigt", so Dr. Vömel. Hier wird festgelegt, dass jede ärztliche und pflegerische Maßnahme der Einwilligung des zuvor aufgeklärten Patienten bedarf. Der Mediziner unterstrich, dass eine ärztliche Behandlung zur Heilung, Besserung oder Linderung von Krankheiten dient und hier das Prinzip des "Guten Tuns" und des "Nicht Schadens" berücksichtigt werden muss.

Neben juristischen Aspekten wurden auch die ethische Seite und die medizinischen Möglichkeiten und Notwendigkeiten angesprochen. Gleiches galt auch für die Pflegenden, die sich in einem vergleichbaren Zwiespalt befinden. Dr. Vömel sprach die verschiedenen Themen, im Rahmen des Vortrags sowohl aus der Patientensicht, als auch von der medizinischen Seite her an und legte den Fokus speziell auf das Thema der PEG, die zur künstlichen Ernährung dient.

Die interessierten Zuhörer nutzten die Gelegenheit, Fragen zu stellen, zu diskutieren und sich an einem Büchertisch zu informieren. "Nähere Informationen über das Netzwerk "Aktiv für Senioren" sowie Veranstaltungen für pflegende Angehörige finden sich auf der Internetseite des St. Elisabeth-Hospitals Beckum www.krankenhaus-beckum.de.