Freitag, 10.06.2011

Arthrose und Gelenkersatz im Fokus

Über die Ursachen, Symptome, Therapie und Vorbeugung vor Arthrose berichtete Dr. med. Hans-Georg Pape, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und Belegarzt am St. Elisabeth-Hospital Beckum, im Rahmen der Reihe "Medizinischer Mittwoch".

Den rund 250 Interessierten, die zu dem Vortrag gekommen waren erläuterte er, dass das Grundproblem darin besteht, dass die Menschen immer älter werden. "Im Alter zwischen 60 und 90 Jahren kommt es häufig zu Schmerzen in den Gelenken und es ist wichtig die Probleme frühzeitig zu erkennen und dem entgegenzuwirken", so Dr. Pape. Allein altersbedingt nehmen degenerative Gelenkerkrankungen vorwiegend der unteren Extremitäten zu. Desto mehr sind vorbeugende und therapeutische Maßnahmen für die Lebensqualität entscheidend. Deshalb müssen auch das Allgemeinwissen rund um unsere Gesundheit, eine richtige Ernährung und gezielte Bewegungsprogramme zunehmen.

"Um den besten individuellen Erfolg zum richtigen Zeitpunkt zu erzielen, muss eine breitere Patienteninformation erfolgen. Der Patient darf nie den Eindruck bekommen "Knieverschleiß" zu haben, unterstrich Dr. Pape. Die häufigste Gelenkerkrankung ist die Arthrose, von der rund 8,5 Millionen Deutsche betroffen sind, wobei jeder dritte über 40 Jahre alt ist. Dabei fällt auf, dass Frauen häufiger von dieser Krankheit betroffen sind als Männer. Die Ursachen können auf Überlastung, angeborene Fehlstellungen, Übergewicht oder auch Beinlängendifferenzen zurückgeführt werden. Unfälle als Ursache spielen hier nur eine untergeordnete Rolle. Oft macht sich der Beginn von Arthrose durch eine Art von An- oder Einlaufschmerz nach längerem Sitzen oder Liegen, einem Bewegungsschmerz oder in einem fortgeschrittenen Stadium auch durch einen Ruheschmerz bemerkbar.

Zunächst erfolgt in einem solchen Fall die Diagnose mit einer Untersuchung, um dann eine Therapie zu erarbeiten, mit dem Ziel die Schmerzen zu beseitigen und die Bewegungsfähigkeit wieder herzustellen. Dr. Pape erläuterte die verschiedenen Therapieverfahren und forderte die Zuhörerinnen und Zuhörer auf, sich ausreichend zu bewegen, da im Ruhezustand der Stoffwechsel stagniert.

Im zweiten Teil des Vortrages wurden allgemeinverständliche Aspekte der Notwendigkeit, Auswahl und Funktionsweise künstlicher Kniegelenke vorgestellt, die manchmal notwendig werden können, um eine lebenslange Behinderung zu vermeiden. Außerdem erhielten die Zuhörer Informationen über die Elemente der so genannten Kniegelenkschule, eine Drehscheibe für Sportarten sowie einen Arthrosepass, der auch in Kooperation mit den Hausärzten und Physiotherapeuten sehr hilfreich sein kann.