Montag, 19.09.2005

Blasenschwäche trifft Frauen und Männer gleichermaßen

Urologen Dr. Naewie und Dr. Boucsein

erläutern Behandlungsmöglichkeiten bei Harn-Inkontinenz

 

Dr. Guido Boucsein (l.) und Dr. Wolfgang Naewie (r.) referierten gemeinsam vor 120 Zuhörern zum Thema Harn-Inkontinenz.

Chefarzt Dr. Naewie (r.) stand nach Ende des Vortrags zahlreichen Interessierten für Einzelfragen zur Verfügung.

Beim Knochenbruch geht’s sofort zum Arzt. Wenn aber unwillkürlich Urin aus der Blase tröpfelt, wird medizinische Hilfe oft erst spät in Anspruch genommen, nicht selten nach jahrelanger Leidenszeit. „Das Problem Harn-Inkontinenz muss aus der Tabuzone heraus; sprechen Sie mit dem Arzt darüber, denn es gibt vielfältige Behandlungsmöglichkeiten“, ermutigte Chefarzt Dr. Wolfgang Naewie seine 120 Zuhörer. Der Leiter der Abteilung für Urologie am St. Elisabeth-Hospital referierte jetzt im großen Konferenzraum des Krankenhauses im Rahmen der Vortragsreihe „Medizinischer Mittwoch“ gemeinsam mit Oberarzt Dr. Guido Boucsein zum Themenkreis Blasenschwäche und Harn-Inkontinenz.

Die beiden Fachärzte räumten dabei mit einer ganzen Reihe von Vorurteilen auf - etwa dem, dass Inkontinenz häufiger Frauen als Männer betreffe oder dass es sich dabei um ein reines oder gar unvermeidliches Altersproblem handle. Neben den verschiedenen Formen der Blasenschwäche kamen auch die Möglichkeiten zur Ermittlung der Ursachen zur Sprache. Die Diagnose kann etwa mit Ultraschall oder mit einer Röntgenaufnahme einfach und zuverlässig gestellt werden. Darauf abgestimmt ist dann die Behandlung: Das Spektrum reicht von Beckenbodengymnastik und medikamentöser Therapie bis hin zu Unterspritzungen und unterschiedlichen operativen Methoden. „Besonders wichtig ist die vom Facharzt in mehreren Stufen genau zu stellende Diagnose, denn nur so kann die geeignete Behandlungsform ausgewählt werden“, unterstrich Dr. Boucsein. Auch auf nächtliches Bettnässen bei Kindern ging der Vortrag ein: Dieses habe oft psychische Ursachen, beispielsweise wenn Kinder familiäre Spannungen spürten. „Kinder können mit der Blase weinen“, zitierte Dr. Naewie einen führenden deutschen Kinderarzt. Nach dem Vortrag stellten sich die beiden Beckumer Urologen einer Fragerunde und standen zu Einzelgesprächen bereit.<?xml:namespace prefix = o ns = "urn:schemas-microsoft-com:office:office" />