Montag, 26.05.2014

Demenzerkrankungen und deren Therapie

Umfassende Informationen zum Thema Demenz erhielten alle Interessierten, die Gast bei der Informationsveranstaltung "Medizinischer Mittwoch", im Bürgerhaus in Lippetal-Herzfeld waren.

Chefarzt PD Dr. med. Thomas Vömel, hielt einen informativen Vortrag zum Thema "Demenz".

Die Interessierten folgten aufmerksam dem Vortrag.

"Demenzerkrankungen sind Krankheiten des hohen Lebensalters. Sie treten im Allgemeinen bei über 70 jährigen Menschen auf. Ursachen sind die Arteriosklerose oder degenerative Gehirnerkrankungen, wie z. B. die Alzheimer Erkrankung. In sehr hohem Lebensalter (über 80 Jahre) könne bis zu 1/3 der Menschen von dieser Erkrankung betroffen sein", betonte der Chefarzt der Abteilung für Geriatrie am St. Elisabeth-Hospital Beckum, PD Dr. med. Thomas Vömel.

Er machte deutlich, dass sich eine Demenzerkrankung darin zeigt, dass der Mensch zunehmend vergesslich wird und schlechter Denken kann. Somit sind vor allem Gedächtnis und Intelligenz betroffen. Betreffend das Gedächtnis sind sowohl Langzeit- als auch Kurzzeitgedächtnis gleichermaßen betroffen.

Im weiteren Verlauf verliert der Mensch weitere Fähigkeiten, wie z.B. das Erkennen von Angehörigen und sozialen Fähigkeiten. Schwerwiegender ist aber, dass er seine Fähigkeiten, im täglichen Leben zurecht zu kommen, verliert. Dies betrifft z.B. sich ankleiden, kochen, Haushalt führen, einkaufen, aber auch sich waschen, essen trinken, sowie Stuhlgang und Urin beherrschen. Der Patient wird somit insgesamt immer hilfs- und pflegebedürftiger.

"Es gibt leider keine Therapie, die beweisbar den Krankheitsprozess aufhalten oder gar umkehren kann. Im Anfangsstadium können sogenannte Demenzmittel eingesetzt werden. Deren Wirksamkeit ist aber nicht erwiesen. Bei Symptomen wie Angst, Aggressionen, Unruhe oder Halluzinationen können, aber sehr vorsichtig, diesbezüglich entsprechende Medikamente eingesetzt werden", so der Chefarzt.

Wichtig ist dabei, dass der Betroffene von Angehörigen oder auch sozialen Diensten soweit Hilfe bekommt, dass er nicht völlig hilflos ist und er mit dieser Unterstützung in seiner häuslichen Umgebung weiter leben kann. Angehörige sollten möglichst früh im Verlauf der Erkrankung Hilfe suchen (Hausarzt, Sozialdienst etc). Damit für sie die psychischen, sozialen und finanziellen Belastungen gemildert werden.

Je nach Symptomen sollte Krankengymnastik (Bewegungstherapie), Ergotherapie und Sprach- oder Schlucktherapie beispielsweis im Rahmen einer geriatrischen Behandlung durchgeführt werden. Defizite sollen soweit wie möglich ausgeglichen werden. Besonders wichtig ist Bewegung bzw. körperliches Training aber auch sogenanntes Gehirnjogging. Insgesamt muss der Patient möglichst lange in der Lage sein in seiner gewohnten Umgebung zu leben.