Sonntag, 20.10.2013

Inkontinenz: Ursachen, Vorbeugung, Therapie

Umfassende Informationen zum Thema Inkontinenz erhielten rund 70 Interessierte, die Gast bei der Informationsveranstaltung zum Thema "Harninkontinenz des Mannes", im St. Franziskus-Hospital Ahlen, waren.

Der Chefarzt der Urologie, Guido H. Boucsein hielt einen informativen Vortrag zum Thema Harninkontinenz des Mannes.

"Harninkontinenz ist ein Beschwerdebild, das die betroffenen Menschen einschränkt und es ist wichtig, ihnen Unterstützung zu geben, damit sie von dem Leiden befreit werden", so der Chefarzt der Urologie, des St. Elisabeth-Hospitals Beckum, Guido H. Boucsein, der als Referent zur Verfügung stand. Er erläuterte, das sich in dem Beckenboden- und Kontinezzentrum Ahlen-Beckum Ärzte und Fachpersonal aus verschiedenen Bereichen zusammengeschlossen haben, zu denen die Urologie, die Gynäkologie, die Chirurgie, die Neurologie, die Geriatrie, die Pflege, die Physiotherapie, die Apotheken, die Selbsthilfegruppen und auch die Verbände der Deutschen Kontinenzgesellschaft gehören. Alle gemeinsam verfolgen das Ziel, den Patientinnen und Patienten, die von Inkontinenz betroffen sind, gemeinsam und in enger Abstimmung miteinander, zu helfen.

"Risikofaktoren für die Harninkontinenz sind ein höheres Alter, zunehmendes Körpergewicht, eingeschränkte körperliche Aktivität, schwere körperliche Arbeit, falsches Heben, die Anzahl der Entbindungen, aber auch neurologische Erkrankungen, erklärte Boucsein. Statistisch gesehen sind 30% der Frauen und 15% der Männer über 60 Jahre, von Harninkontinenz oder Symptomen der "überaktiven Blase" betroffen.

Der Chefarzt berichtete schwerpunktmäßig über die Ursachen der Blasenentleerungsstörungen bei Männern. Nicht nur die typischen "Prostatabeschwerden" können zur Harninkontinenz führen, auch altersbedingte Veränderungen der Blasenwahrnehmung führen häufig zu einer irritativen Symptomatik. "Viele Menschen leiden unter einer Belastungsinkontinenz, bei der beim Husten, Niesen oder Springen Urin verloren wird", erklärte er. Daneben gibt es auch die Dranginkontinenz und weitere Formen. Wichtig sei in jedem Fall das Gespräch des Betroffenen mit dem Arzt sowie eine Ultraschall- und Urinuntersuchung. Danach kann entschieden werden, ob eine konservative oder eine operative Therapie angewandt werden sollte. Neben der typischen urologischen Diagnostik ging der Mediziner auf die Behandlung mittels moderner Medikamente, aber auch auf die neuen minimal-invasiven Operationsmethoden bei Schließmuskelschwäche ein, mit denen in den letzten Jahren zunehmend gute Erfahrungen gemacht wurden. Im Anschluss an den Vortrag stand er für Fragen aus dem Publikum zur Verfügung.