Dienstag, 20.09.2016

Internationaler Tag der Patientensicherheit

Die Stationsapothekerin Anne Grabenmeier und der ärztlichen Direktor, Dr. med. Thomas Weber beraten sich im Hinblick auf die Arzneimitteltherapie eines Patienten.

Bei der Aufnahme von Patientinnen und Patienten verschafft sich die Stationsapothekerin einen Überblick darüber, welche Medikamente eingenommen werden.

Eine gute Abstimmung zwischen allen am Medikationsprozess Beteiligten ist der Schlüssel zu mehr Patientensicherheit.

Das Aktionsbündnis Patientensicherheit e. V. (APS) und seine internationalen Partner rufen in diesem Jahr zum zweiten Mal den "Internationalen Tag der Patientensicherheit" aus, der am 17. September einen festen Platz im Kalender gefunden hat. Auch diesmal sind alle Gesundheitseinrichtungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz dazu aufgerufen zu zeigen, was sie für eine sichere Medikation bereits tun.

Der Tag ist dem Thema Medikationssicherheit gewidmet, um alle Beteiligten für die Risiken bei der Anwendung von Medikamenten zu sensibilisieren. Medikamente können Krankheiten heilen und Leben retten. Daher sind sie aus der Gesundheitsversorgung nicht mehr wegzudenken. Sie können jedoch auch Schaden anrichten, beispielsweise wenn Medikamente falsch dosiert werden, sich gegenseitig beeinflussen oder nicht richtig angewendet werden. Die daraus resultierenden Nebenwirkungen können die betroffenen Patienten erheblich belasten und unnötige Krankenhausaufenthalte verursachen. Immerhin werden 5% der Krankenhauseinweisungen durch unerwünschte Arzneimittelwirkungen verursacht.

"Bei der stationären Aufnahme in das St. Elisabeth-Hospital Beckum werden die Patienten von mir über Ihre derzeitigen Medikamente befragt. Dazu gehören auch Arzneimittel, die sie nicht täglich, sondern nur gelegentlich einnehmen und die eventuell selbst in der Apotheke, der Drogerie oder dem Reformhaus gekauft wurden", erklärt die Stationsapothekerin des heimischen Krankenhauses, Anne Grabenmeier. "Wir verschaffen uns so einen Überblick über alle von den Patienten eingenommenen Medikamente, um Wechsel -und Nebenwirkungen zu reduzieren oder möglichst auszuschließen. "Das Ziel unserer Betreuung durch eine Klinische Apothekerin besteht darin, die richtigen Arzneimittel in der richtigen Dosierung zum richtigen Zeitpunkt und unter Vermeidung von Neben- und Wechselwirkungen zur Gewährung einer möglichst optimalen Arzneimitteltherapie zusammenzustellen", so der Kaufmännische Direktor, Dr. Jan Deitmer.

In Deutschland gibt es eine große Vielfalt an rund 100.000 zugelassenen Arzneimitteln. Die Apothekerin, Frau Grabenmeier, ist hier Teil eines interdisziplinären Teams und begleitet im Krankenhaus auch Visiten der Ärzte und berät diese im Hinblick auf die Arzneimitteltherapie. Im St. Elisabeth-Hospital Beckum werden zudem regelmäßig infektiologische Visiten mit den behandelnden Ärzten, dem Mikrobiologen und Infektiologen, der Hygienefachkraft und dem Apotheker durchgeführt mit dem Ziel einer optimalen Antibiotika-Therapie.

Eine gute Abstimmung zwischen allen am Medikationsprozess Beteiligten ist der Schlüssel zu mehr Patientensicherheit. Hierbei sind nicht nur Ärzte, Apotheker, Pflegekräfte und andere Gesundheitsberufe, sondern ganz besonders auch die Patienten und ihre Angehörigen gefordert.

Zum Thema:

Im St. Elisabeth-Hospital Beckum sorgen auch Patientenarmbänder für noch mehr Sicherheit. Das persönliche Armband, das im Februar 2014 im heimischen Krankenhaus eingeführt wurde, bietet den Patienten eine Ausweisfunktion in allen Situationen im Krankenhaus, insbesondere bei diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen einschließlich Operationen.

"Unser Ziel ist ein Maximum an Sicherheit für alle unsere Patienten. Oft gefürchtete Verwechslungen können so noch besser vermieden werden, diese Angst können wir den Patienten nehmen", so Dr. Thomas Weber, ärztlicher Direktor des St. Elisabeth-Hospitals Beckum.

Ein weiterer Punkt, der zur Patientensicherheit beiträgt, ist die Optimierung der Hygienemaßnahmen am heimischen Krankenhaus, um das Infektionsrisiko zu minimieren. Dabei kommt der Händehygiene eine sehr große Bedeutung zu.

"Das St. Elisabeth-Hospital Beckum nimmt seit dem Jahr 2006 aktiv und mit Erfolg am Projekt Euregio MRSA-Netzwerk teil, das die Erfüllung von strengen Qualitätszielen fordert", so Ulla Altewischer. Um eine Weitergabe dieser Erreger im Krankenhaus möglichst zu vermeiden, wird bei jedem Patienten, der neu aufgenommen wird, erfolgt ein MRSA-Screening, das heißt, dass ein Abstrich mindestens aus Nase und Rachen eventuell auch aus Wunden durchgeführt wird. So stehen die Mitarbeiter der Krankenhaushygiene immer wieder vor neuen Herausforderungen, da die neuen Empfehlungen vom RKI umgesetzt werden müssen. Zusätzlich gibt es Empfehlungen zur Hygiene, die den Arbeitsschutz (z.B. Handschuhe, Mund- und Nasenschutz), Technische Regeln für biologische Arbeitsstoffe (z.B. Umgang bei Tuberkulose) und die Aufbereitung von Medizinprodukten (Sterilisation von OP-Besteck) gesetzlich regeln.

"Wir freuen uns, dass die vielfältigen Bemühungen um die Krankenhaushygiene durch die erreichten Zertifikate belegt wurden", so der ärztliche Direktor, Dr. Thomas Weber.