Freitag, 07.06.2013

Schilddrüsenerkrankungen im Blick

"Störungen der Schilddrüsenfunktion gehören zu den häufigsten Krankheiten in Deutschland" erklärte der Chefarzt der Chirurgie, Dr. Thomas Weber, vom St. Elisabeth-Hospital Beckum, bei einer Informationsveranstaltung, die im Bürgerhaus in Lippetal-Herzfeld stattfand.

Der Chefarzt Dr. Thomas Weber hielt einen informativen Vortrag zum Thema "Schilddrüsenerkrankungen".

"Die Schilddrüse gehört zu den wichtigsten Organen des Menschen, denn sie bildet lebenswichtige Hormone, die unter anderem das Wachstum, sämtliche Stoffwechselvorgänge, den Sauerstoffverbrauch und die Funktionen des zentralen Nervensystems regulieren", betont der Mediziner. Stimmt etwas nicht mit dem Organ, werden Körperzellen und Organsysteme in Mitleidenschaft gezogen. Im Alltag kommen häufig durch Jodmangel bedingte Schilddrüsenerkrankungen vor, in deren Folge sich die Schilddrüse vergrößert und zu Knotenbildung neigt. "Häufig bleibt eine Knotenbildung im Anfangsstadium unerkannt, da die Schilddrüse nicht in jedem Fall tastbar vergrößert sein muss. Die Betroffenen bemerken, dass ihre Schilddrüse krankhaft vergrößert ist, in den meisten Fällen erst, wenn es Probleme beim Schlucken oder Atmen gibt", erklärte er.

Bei den Knoten unterscheidet man die so genannten "heißen" von den "kalten". Während in den heißen Knoten vor allem eine erhöhte Produktion der Schilddrüsenhormone stattfindet, kann ein kalter Knoten Hinweis auf einen bösartigen Tumor sein. Aber nicht jeder Knoten muss operiert werden. Dr. Weber stellte die verschiedenen operativen Verfahren vor und erläuterte, dass bei heißen Knoten eine Behandlung mit radioaktivem Jod bereits den gewünschten Erfolg bringen kann. Bei der stationären Behandlung gibt es jedoch Besonderheiten im Unterschied zu einem "normalen" Klinikaufenthalt hinsichtlich des Strahlenschutzes, wobei es verschiedene Dinge zu beachten gilt.

Zur Vorbeugung vor Jodmangel sollte ein jeder jodiertes Salz verwenden oder auch Seefische wie Scholle, Seelachs oder Rotbarschfilet essen.