Freitag, 20.01.2017

St. Elisabeth-Hospital Beckum ist im Kampf gegen den Noro-Virus gut gerüstet

Gut gerüstet ist das St. Elisabeth-Hospital Beckum gegen den Noro-Virus, einen Erreger, der schlagartigen Durchfall und Erbrechen verursacht. "Noroviren sind hoch ansteckend und überleben auf Lebensmitteln und Gegenständen. Hygiene, Desinfektionsmittel und gründliche Reinigung sind die wichtigsten Waffen gegen das Norovirus", erklärte der ärztliche Direktor, Dr. med. Thomas Weber.

Dr. Thea Krüger und Dr. Thomas Weber zeigen vor der isolierten Station, dass Atemschutzmasken, Schutzkleidung und spezielles Desinfektionsmittel im Kampf gegen den Norovirus schützen können.

Das heimische Krankenhaus ist darauf eingerichtet, im Bedarfsfall auch eine große Anzahl von Patienten mit den Symptomen der Krankheit aufzunehmen. Zwei Stationen sind derzeit zu diesem Zweck gesperrt, um eine optimale Versorgung der Betroffenen zu gewährleisten und die Ausbreitung der Krankheit im Haus zu verhindern. "Der Vorbeugung kommt eine hohe Bedeutung zu", so der hygienebeauftragte Arzt, der empfiehlt die Hände mit dem auf jeder Station befindlichen Händedesinfektionsmittel zu desinfizieren.

Die Erkrankung dauert in der Regel ein bis drei Tage. Weltweit erkranken rund 300 Millionen Menschen an diesem Magen-Darm-Infekt, bundesweit sind es 300.000 Personen. Damit liegt die Norovirusinfektion nach der Erkältung auf Platz zwei der langen Liste viraler Erkrankungen. Bei Kindern sowie älteren und geschwächten Menschen sollte Durchfall und Erbrechen ernst genommen werden, immerhin wird hierbei sehr viel Flüssigkeit ausgeschieden. Da es keine Gegenmittel oder vorbeugende Medikamente gibt, besteht die Therapie lediglich aus der Zuführung von Flüssigkeit und Elektrolytlösungen.

"Nur durch gezielte Hygienemaßnahmen kann eine weitere Verbreitung verhindert werden", so die hygienebeauftragte Ärztin, Dr. Thea Krüger, die darum bittet, dass erkrankte Personen von Besuchen im Krankenhaus Abstand nehmen möchten.

 

Hintergrundinformationen:

Das Norovirus wurde im Jahr 1968 erstmals identifiziert. Es ist ein Erreger, der von Mensch zu Mensch übertragen wird. Die Entwicklung eines Impfstoffes ist bisher nicht gelungen, da sich das Virus, das Temperaturen zwischen minus 20 bis plus 60 Grad verträgt, stetig verändert. Der Krankheitsverlauf kann unterschiedlich ausfallen. In manchen Fällen treten nur leichte Übelkeit und Erbrechen und Durchfälle auf, in anderen Fällen ist es schwerwiegender. Die aktuelle Infektionswelle wird durch den aggressiven Virus mit dem Namen Sydney-Typ ausgelöst.

 

Was ist für Erkrankte wichtig?

Menschen, die zu Hause am Norovirus erkrankt sind, können die Ausbreitung eindämmen, indem sie eine eigene Toilette benutzen und mit möglichst wenigen Kontaktpersonen Umgang haben. Diejenigen, die sich im Umfeld von Erkrankten aufhalten, sollten sich regelmäßig und gründlich die Hände waschen. Textilien sollten bei mindestens 60 Grad gewaschen werden, um den Erreger abzutöten. Die Reinigung infizierter Räume muss mit speziellen Desinfektionsmitteln erfolgen. Erkrankte Menschen sollten auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten. Auch bei anhaltendem Erbrechen sollte die Flüssigkeitszufuhr nicht eingestellt werden. Droht eine Austrocknung des Körpers so ist eine stationäre Behandlung der Erkrankung mit Infusionen erforderlich.