Donnerstag, 17.06.2010

St. Elisabeth-Hospital unterstützt Tschernobyl-Initiative

Etwas unsicher war die neunjährige Olga Siwuchina, als sie das St. Elisabeth-Hospital Beckum betrat, doch sie und die Dolmetscherin, Swetlana Kulitsch, wurden nett empfangen, sodass die Scheu schnell schwand. Das Mädchen aus Svensk ist derzeit zusammen mit weiteren 14 Kindern der Region um Tschernobyl zu Gast in Beckum. Auf Wunsch Ihrer Eltern wurde sie im Beckumer Krankenhaus vorgestellt, um eine Untersuchung durchführen zu lassen.

Zu einer kostenlosen Untersuchung war die neunjährige Olga, aus Svensk, im St. Elisabeth-Hospital Beckum zu Gast. Ihr helfen zu können, darüber freuten sich Pflegedirektor, Michael Blank, Chefarzt Guido H. Boucsein, die Dolmetscherin Swetlana Kulitsch und die Vorsitzende der Tschernobyl Initiative, Dr. Bettina Brockmann.

Unter dem Motto verstehen, handeln, helfen, kommen Jahr für Jahr Kinder, mit Hilfe der Tschernobyl-Initiative, in die Püttstadt, die hier in Gastfamilien untergebracht sind.

„Alle Kinder werden während ihres Aufenthalts routinemäßig beim Zahnarzt, beim Augenarzt und beim Kinderarzt vorgestellt und bei Bedarf können wir uns auf die Hilfe des St. Elisabeth-Hospitals Beckum verlassen“, erklärte Dr. Bettina Brockmann, Vorsitzende der Tschernobyl-Initiative Beckum, die das Mädchen begleitete. Die kostenlose ärztliche Hilfe ist in ihren Augen ein wesentliches Standbein der Erholungsmaßnahme und die engagierte Beckumerin ist froh, sich bereits seit 12 Jahren bei Bedarf auf die Hilfe der Beckumer Ärzte und des Krankenhauses verlassen zu können.

„Zum Glück hat es bisher keine größeren Verletzungen oder gesundheitlichen Schäden gegeben“, so Brockmann. Lediglich die Wundversorgung, die Behandlung von Infekten oder auch die Verordnung einer Brille waren bisher erforderlich. Bei Olga Siwuchina wird ein urologisches Problem abgeklärt und nach Vorliegen der Untersuchungsergebnisse werden weitere Behandlungsvorschläge gemacht. „Für uns, als Beckumer Krankenhaus, ist es selbstverständlich, die Tschernobyl-Initiative zu unterstützen und auch in der Vergangenheit standen wir bereits anderen Organisationen, wie dem Hammer Forum, gern mit unserer Hilfe zur Seite“, so der Chefarzt der Urologie, Guido H. Boucsein. Unterstützt wurde er von dem Oberarzt Igor Klovznyk, der aus der Ukraine kommt und sich mit der kleinen Olga in ihrer Muttersprache unterhalten konnte.    

Bis zum 2. Juli werden die 15 Mädchen und Jungen in Beckum zu Gast sein. Übernachtet wird in den Gastfamilien und zum Frühstück werden sie ins Pfarrzentrum St. Stephanus gebracht wo ein Freizeitprogramm organisiert ist. In der ersten Woche schreiben die Kinder ihren Eltern, sie spielen im Freizeitpark Phönix und werden dort auch Gelegenheit zum Klettern haben. Natürlich gehören auch der Besuch des Freibads, Bastelaktionen, Kegeln, ein Sommerfest und viele andere Aktionen zum Programm.  

„Die Kinder sprechen zwar kein Deutsch, doch die Erfahrung hat gezeigt, das sie sich im Umgang mit deutschen Kindern spielend verständigen können,“ so Brockmann. Dies geschieht vielfach durch Gesten so dass man sich mit „Händen und Füssen“ unterhält. Falls die Gasteltern sich konkret mit den Kindern unterhalten möchten, steht die Dolmetscherin zur Verfügung.

Dass es in Svensk an den Dingen des täglichen Bedarfs fehlt, davon konnten sich Mitglieder der Initiative in einem Besuch vor Ort überzeugen. Wer die Initiative unterstützen möchte, kann eine Einzahlung auf das Spendenkonto Nr.: 133 300 007, BLZ 412 600 06 bei der Volksbank Beckum tätigen.