Mittwoch, 22.09.2010

Thema Brustkrebs im Fokus der Veranstaltung "Medizinischer Mittwoch"

„Die Konfrontation mit der Diagnose Brustkrebs ist im Regelfall ein Schock. Plötzlich ist nichts mehr so, wie es war - das Leben gerät aus der Spur. Die Situation ist geprägt von Angst, Hoffnungslosigkeit und Überforderung“, so die Referentin, Dr. Claudia Strunk, vom Brustzentrum Hamm, Ahlen-Soest.

Dr. Claudia Strunk, vom Brustzentrum Hamm, Ahlen-Soest, sowie Viola Kowal und Gudrun Bruns (v.l.), beide von der Krebsberatungsstelle Münster, informierten am „Medizinischen Mittwoch“ zum Thema Brustkrebs und Beratungsmöglichkeiten.

Den interessierten Zuhörerinnen, die in das St. Elisabeth-Hospital Beckum gekommen waren, um sich über das Thema Brustkrebs zu informieren, stellte die Medizinerin zunächst das Brustzentrum Hamm, Ahlen-Soest vor, dass ein Netzwerk von Spezialisten vereint. Sie machte deutlich, dass jährlich 300 Frauen mit der Erstdiagnose Brustkrebs in die Klinik kommen.

In einer eigens eingerichteten Tumorkonferenz, in der Ärzte der St. Barbara-Klinik Hamm-Heessen, des St. Marien-Hospitals Hamm und des St. Franziskus-Hospitals Ahlen vereint sind, werden einzelne Fälle den leitenden Ärzten der Abteilung vorgestellt, die dann gemeinsam über die geplante Therapie beraten. Der Behandlungspfad umfasst dabei mehrere Therapiebausteine, die sich aus einer Operation, Bestrahlung, Chemotherapie, einer Antihormon- oder einer Antikörpertherapie zusammensetzen können.  „Brustkrebs ist heute häufig heilbar ist; insbesondere wenn er früh diagnostiziert wird. Maßgeblich dazu beigetragen haben Entwicklungen hin zu einer individualisierten Therapie. Wir wissen heute, dass Brustkrebstumore ganz unterschiedliche biologische Struktur haben. Dies erfordert, je nach Tumortyp, unterschiedliche Therapieansätze. Die Berücksichtigung zielgenauer Therapien auf Grundlage aktueller Studienerkenntnisse trägt dazu bei, die Prognose - das heißt die Heilungswahrscheinlichkeit bei Brustkrebs zu erhöhen“, unterstrich die Medizinerin.

Dass auch die Krisenbewältigung nicht aus den Augen gelassen werden darf, machten die Zuhörerinnen selbst deutlich. Sprechstunden von Psychologinnen, Selbsthilfeangebote und die Angebote der Krebsberatungsstelle bieten in diesem Bereich eine große Hilfe.   Die Heilungswahrscheinlichkeit kann allerdings auch durch die Patientin selbst beeinflusst werden: Zum einen dadurch, dass empfohlene Therapien verbindlich durchgeführt werden und nicht, wie leider häufig bei der Antihormontherapie, abgebrochen werden, zum anderen durch Änderungen im Lebensstil. „Sportliche Betätigung, eine Normalisierung des Körpergewichts, Reduzierung des Alkoholgenusses und Nikotinkarenz verbessern nachweislich die Prognose“, so Dr. Strunk.  

Das die Krebsberatungsstelle seit rund einem Jahr im St. Elisabeth-Hospital etabliert ist, machte die Leiterin der Krebsberatungsstelle Münster, Gudrun Bruns, die das Beratungsangebot vorstellte, deutlich. „Unser Auftrag ist die Prävention, die ambulante, psychosoziale Krebsnachsorge sowie die Gesundheitsförderung“, so Bruns. Das Ziel der Krebsberatungsstelle, ist die Verbesserung der Lebensqualität. „Eine Krebserkrankung bedeutet für viele Betroffene, Angehörige und Freunde eine besondere Belastung“, unterstrich Viola Kowal, die im Beckumer Krankenhaus als Ansprechpartnerin der Nebenstelle der Krebsberatungsstelle Münster, zur Verfügung steht.

Die Unterstützung ist für die Ratsuchenden kostenlos und vertraulich. Der Beratungsraum befindet sich im 7. OG des St. Elisabeth-Hospitals. Beckum, Elisabethstraße 10. Die Sprechstunden werden jeden 2. und 4. Freitag im Monat von 9.30 - 12.30 Uhr angeboten. Um Wartezeiten zu vermeiden wird um eine kurze telefonische Anmeldung unter der Tel: 0251-625620 10 gebeten.