Mittwoch, 07.09.2011

Blasentumore frühzeitig entdecken

Im Rahmen der Reihe "Medizinischer Mittwoch", hatte Guido H. Boucsein, Chefarzt der Urologie am St. Elisabeth-Hospital in Beckum, ins heimische Krankenhaus eingeladen, um über das wichtige Thema Blasenkrebs zu informieren.

Über die Diagnostik, Therapie und Nachsorge von Blasentumoren informierten sich rund 100 Besucher im St. Elisabeth-Hospital in Beckum

Chefarzt Guido H. Boucsein referierte zum Thema Blasentumore und erläuterte die Entstehung, die Diagnostik und Behandlungsverfahren.

"Besonders wichtig ist es, Blasentumore frühzeitig zu entdecken", unterstrich der Chefarzt und ging im ersten Teil seines Vortrags auf die Entstehung, die Häufigkeit und die Möglichkeit der Diagnostik ein.

"Das Blasenkarzinom gehört zu den häufigen Tumoren des Menschen, 10 von 100.000 Männern und 2,5 von 100.000 Frauen erkranken jährlich am Blasenkrebs. Die Erkrankung ist eindeutig altersabhängig mit zunehmender Aggressivität. Bislang gibt es keinen Tumormarker (Blutwert) zur Früherkennung des Tumors. Häufige Symptome wie Blutbeimengungen im Urin oder Schmerzen werden oft erst spät wahrgenommen oder weiter abgeklärt", unterstrich Boucsein. Er zählte Risikofaktoren auf, zu denen der Tabakkonsum durch aktives und passives Rauchen, chronische Entzündungen, Blasenkarzinome in der Familie oder auch Dämpfe aus der Lackindustrie zählen. Anhand des Grundaufbaus der Blase erläuterte er die Entstehung eines Blasentumors in der Schleimhaut. Er informierte darüber, dass eine Operation durch die Harnröhre möglich und die Überlebensrate sehr gut ist, wenn der Tumor entdeckt wird.

Im zweiten Teil des Vortrags ging der Chefarzt der Urologie auf die Möglichkeit der Fluoreszenzendoskopie ein, mit deren Hilfe auch Tumore entdeckt werden können, die mit dem bloßen Auge noch nicht gesehen werden können, da sie in der Schleimhaut liegen. "Mit dieser speziellen Art der Diagnostik, die am St. Elisabeth-Hospital Beckum praktiziert wird, können rund 20% mehr Tumore und rund 23% mehr Tumorvorstufen entdeckt werden", unterstrich Boucsein, wobei es bei dieser Art der Diagnostik keine Nebenwirkungen gibt.

Im Anschluss an den informativen Vortrag machten die Besucherinnen und Besucher von der Möglichkeit Gebrauch, Fragen an den Chefarzt zu stellen.