Donnerstag, 17.10.2019

Chefärztin informierte über Delir

Im Rahmen der Reihe "Medizinischer Mittwoch", fand im St. Elisabeth-Hospital Beckum, für alle Interessierten, ein kostenloser Vortrag zum Thema "Delir", statt. Die Chefärztin der Anästhesie, Dr. med. Kathrin Hesselmann-Wagner, informierte über die Erscheinungsform, Therapie und Behandlungsmöglichkeiten.

Die Interessierten erfuhren anhand einer alltäglichen Geschichte, dass Delir eine Fehlfunktion des Gehirns ist, die verschiedenen Ursachen haben kann. Möglich ist eine Störung des Bewusstseins und der Aufmerksamkeit, eine psychomotorische Störung oder aber auch eine Wahrnehmungsstörung, die sich auf das Gedächtnis und die Orientierung auswirkt.

"Risikofaktoren sind die Einnahme von einer Vielzahl von Medikamenten, Vorerkrankungen, ein kognitives Defizit aber auch Mangelernährung", so Dr. Hesselmann-Wagner. Gerade bei älteren Menschen führt der Ortswechsel ins Krankenhaus zu einer Desorientierung. Umso wichtiger ist es, Schmerzen zu erkennen und zu behandeln, Schlafmedikamente zurückhaltend zu dosieren und mit den Patienten zu kommunizieren. Für Reorientierung sorgt auch die zur Verfügungstellung der vorhandenen Brille, des Hörgeräts, der Zahnprotese, Kalender, Uhr, aber auch kein Zimmerwechsel, eine geringe Nachtbeleuchtung sowie das Einbinden von Angehörigen. "Angstvermeidung, Lärmreduktion, das Erklären von Maßnahmen, die vorgenommen werden fördern die geistige Aktivität", betonte die Chefärztin. Bisher gibt es keine nachgewiesene medikamentöse Prophylaxe für das Delir, das auf Dauer unbehandelt zu einem längeren Krankenhausaufenthalt bzw. einer höheren Sterberate führen kann.

Im Anschluss an den Vortrag nutzten die Interessierten die Gelegenheit Fragen zum Thema zu stellen.