Mittwoch, 26.05.2010

Der K(r)ampf mit den Krampfadern

Vortragsreihe am Medizinischen Mittwoch fand großes Interesse

Interessiert lauschten die rund 200 Zuhörer den Ausführungen des Oberarztes und nutzten im Anschluss die Möglichkeit, Fragen zu stellen.

„Rund 25  Millionen Bundesbürger leiden unter Krampfadern, doch den Kampf mit den „krummen Adern“ gibt es schon seit der Antike und er zieht sich durch die ganze Menschheitsgeschichte“, erklärte Tobias Margott, Oberarzt der Chirurgie, am St. Elisabeth- Hospital Beckum, im Rahmen der Veranstaltung „Medizinischer Mittwoch“.  

Den interessierten Zuhörern, des bis auf den letzten Platz besetzten, großen Saals des Krankenhauses, erläuterte der Mediziner zunächst, das Krampfadern oberflächliche Venen sind, die einem bestimmten Venendruck unterliegen. „Rund 7000 Liter Blut fließen täglich durch den Körper, die immer wieder zum Herz zurückbefördert werden müssen“, so Margott. Schließen die Venenklappen, so fließt das Blut in eine Richtung, sind sie allerdings defekt, staut sich das Blut und weitet die Vene. Als Ursachen für Krampfadern kann die Vererbung aufgeführt werden, eine Bindegewebsschwäche, Übergewicht, eine hormonelle Veränderung, durch eine Schwangerschaft oder auch Bewegungsmangel, können die Ursache sein. Margott ging in seinem Vortrag auf die verschiedenen Arten von Krampfadern ein und zeigte auf, welche Beschwerden auftreten können: „Vielfach wird von den Betroffenen über ein Schweregefühl in den Beinen, Schmerzen, Schwellneigung, Juckreiz oder auch Wadenkrämpfe berichtet“. Bleibt die Krampfader unbehandelt, so ist mit Komplikationen zu rechnen, die sich in Entzündungen, Thrombosen, Blutungen oder im Endstadion mit einem offenen Bein anführen lassen. „Wichtig ist, dass die Betroffenen nicht zu lange damit warten, einen Diagnose erstellen zu lassen, denn eine Schädigung der Haut lässt sich im Endstadium nicht rückgängig machen“, so der Oberarzt.

Er erläuterte die verschiedenen Verfahren der Diagnostik, zu denen diverse Möglichkeiten der Ultraschalluntersuchung sowie die Phlebologie (eine Behandlungsart mit Kontrastmittel) zählen. „Die älteste Methode der Therapie ist die Kompressionstherapie, dann gibt es noch die Sklerosierung, bei der Venen verschlossen werden und die Operation, die am effektivsten ist“, unterstrich Margott, der die verschiedenen Verfahren anhand von Bildern erläuterte. Im Anschluss an den Vortrag, demonstrierte Doris Müller, Mitarbeiterin eines Sanitätshauses, verschiedene Möglichkeiten, Stützstrümpfe einfach anzuziehen und gab Hinweise zur Pflege. Letztendlich nutzten die interessierten Zuhörer die Möglichkeit, Fragen an den Oberarzt zu stellen, die er gern beantwortete.