Montag, 18.03.2013

Einblick in den Dünndarm durch Single-Ballon-Enteroskopie

Neue Untersuchungsmethode am St Elisabeth-Hospital Beckum

Die Endoskopieschwester, Kerstin Dietz und Dr. Nikolaos Nikolaidis freuen sich, die fortschrittliche Untersuchungsmethode anbieten zu können.

Mit einer neuen Untersuchungsmethode, der sogenannten "Single-Ballon-Enteroskopie" ist am St. Elisabeth-Hospital Beckum nun eine endoskopische Untersuchung des Dünndarms möglich.

"Bei der Magenspiegelung (Gastroskopie) kann nur der oberste Teil des Dünndarms und bei der Darmspiegelung (Coloskopie) nur der unterste Dünndarmabschnitt angesehen werden. Der überwiegende Teil des zwischen drei und fünf Meter langen Dünndarms konnte jedoch bisher endoskopisch nicht inspiziert werden. Mit der Single-Ballon-Enteroskopie gelingt es im Idealfall den gesamten Dünndarm endoskopisch zu untersuchen", erklärte der Chefarzt der Gastroenterologie, Dr. Nikolaos Nikolaidis. Er ist stolz darauf, dass nun auch am heimischen Krankenhaus, als zweiter Klinik im Kreis Warendorf, eine solche Untersuchung durchgeführt werden kann.

Das Prinzip der Single-Ballon-Enteroskopie besteht darin, den Dünndarm durch die Verwendung eines rund zwei Meter langen Endoskops und eines Übertubus mit einem Ballon an der Spitze aufzufädeln. Die Untersuchung kann wie eine Magenspiegelung über den Mund erfolgen oder wie eine Darmspiegelung durch den Anus. Um den gesamten Dünndarm untersuchen zu können muss eine obere und eine untere Single-Ballon-Enteroskopie kombiniert werden, meistens an zwei aufeinanderfolgenden Tagen. Im Rahmen der Untersuchung besteht die Möglichkeit Gewebeproben zu entnehmen und Polypen abzutragen sowie blutende kleine Gefäßmissbildungen zu veröden.

"Die Untersuchung ist keine Vorsorgeuntersuchung, sondern erfolgt bei Verdacht auf Darmtumore, Eisen- oder auch Blutmangel", so Dr. Nikolaidis. "Durch die Erweiterung unseres Spektrums in der Inneren Medizin hoffen wir, die Patientenversorgung noch weiter zu optimieren", unterstrich er.