Dr. Schlenker: „Wir wissen seit langem, dass mit einer Alterung der Gesellschaft auch mehr kranke und pflegebedürftige Menschen einhergehen. Es ist daher notwendig, entsprechende Versorgungskonzepte zu erstellen“. Als Beispiel für einen gelungenen Versorgungsverbund nannte er das Projekt Innovative Gesundheitsversorgung in Brandenburg (IGiB), das die Barmer GEK gemeinsam mit der AOK Nordost und der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg seit drei Jahren durchführt. Ziel des Projektes ist es, eine verbesserte flächendeckende Versorgung mit höherer Patientenzufriedenheit sowie eine größere Wirtschaftlichkeit in Brandenburg zu schaffen.
„Die Strukturen dieses erfolgreichen Versorgungsverbundes können wir nutzen, um gemeinsam einen geriatrischen Versorgungsverbund im Münsterland zu initiieren. Mit den geriatrischen Kompetenzzentren der Franziskus Stiftung – der Klinik Maria Frieden Telgte, dem St. Marien-Hospital Lüdinghausen und dem St. Elisabeth-Hospital Beckum – haben wir hierfür sehr gute Ausgangsvoraussetzungen“, so Dr. Schlenker.
Geriatrische Versorgungsverbünde sind komplexe, Sektoren übergreifende Vernetzungsprojekte“, betonte Dr. Hünefeld. Die Franziskus Stiftung biete eine geeignete Infrastruktur, umfassendes fachliches Know-how und eine nachweislich ausgezeichnete Ergebnisqualität in Akutgeriatrie und geriatrischer Rehabilitation. „Damit stehen wir als hoch kompetenter Partner zur Etablierung eines erfolgreich arbeitenden Verbundes im Münsterland bereit“, so Dr. Goedereis. Die Aktivitäten der Verbundpartner sollten dabei durch ein professionelles „Care-Management“ koordiniert und die Patienten mittels eines individuellen „Case-Managements“ durch das Versorgungssystem geführt werden.
Alle Gesprächspartner waren sich einig, dass für eine gelingende Entwicklung von geriatrischen Versorgungsmodellen die Zusammenarbeit mit weiteren wichtigen Sektoren des Gesundheitssystems wie zum Beispiel niedergelassene Haus- und Fachärzte, Pflegedienste und kommunale Institutionen unerlässlich ist. Weitere Themen des Austausches waren die Weiterentwicklung der Integrierten Versorgung in der Rheumatologie und die Weiterbildung der ärztlichen Nachwuchskräfte. Die übereinstimmende Meinung aller Beteiligten: „Wir werden den Dialog auf alle Fälle fortsetzen.“