Freitag, 11.05.2012

Geriatrie - Bewegungstherapie im Alter

"Regelmäßige Bewegung verzögert nachweisbar die meisten Erkrankungen, die im Alter auftreten. Bewegung, Sport, auch Leistungssport ist bis ins höchste Alter möglich und sinnvoll", betonte der Chefarzt der Abteilung für Geriatrie am St. Elisabeth-Hospital Beckum, PD Dr. med. Thomas Vömel, der im heimischen Krankenhaus einen Vortrag zum Thema "Geriatrie - Bewegungstherapie im Alter" hielt.

Chefarzt PD Dr. med. Thomas Vömel, hielt einen informativen Vortrag zum Thema "Bewegungstherapie im Alter".

Interessiert verfolgten die Teilnehmer die informative Veranstaltung.

In seinem Vortrag zeigte Dr. Vömel die positiven Auswirkungen von Sport auf Körper und Geist auf. "Wenn wir uns bewegen, funktioniert das Gehirn besser", so Dr. Vömel. Er machte deutlich, dass der Mensch vom 30. bis zum 90. Lebensjahr die Hälfte seiner Muskulatur verliert, was auch durch hartes Training nicht zu verhindern ist. Trotzdem lohnt es sich, bis ins hohe Alter den Körper zu trainieren, wobei schon relativ geringe Trainingsdosen ausreichen, um etwas zu erreichen.

"Bewegung ist die beste "Pille" gegen das Altern, sie ist kostenlos und für jeden zugänglich", so der erfahrene Mediziner. In seinen Augen ist es nie zu spät, mit der Bewegung anzufangen, denn dadurch steigt die Lebenserwartung und die Altersdegeneration verzögert sich. Sehr gut geeignet sind spazieren gehen, laufen, Gymnastik, schwimmen, wandern oder auch tanzen. "Bereits ein Training von einer halben Stunde und das zwei bis drei mal wöchentlich hilft, geriatrische Probleme abzuwenden", betonte der Chefarzt der Geriatrie.

Er unterstrich das Bewegungsmangel in der zweiten Lebenshälfte schädlich, ja sogar tödlich sein kann. Bewegungsarmut ist in seinen Augen genauso schädlich und inaktive Menschen haben ein 90-prozentiges Risiko an einer koronaren Herzkrankheit zu erkranken. Zum Abschluss des Vortrags demonstrierte er Bewegungsmöglichkeiten und zeigte die Intensität, die altersabhängig sinnvoll ist, auf.

Auch für Patienten mit schweren Erkrankungen und entsprechenden Behinderungen im täglichen Leben, ist eine Bewegungstherapie sinnvoll. Gleiches gilt auch für Patienten mit Demenzerkrankung. Damit ist die Bewegungstherapie ein ganz wichtiger Faktor in der geriatrischen Therapie.