Donnerstag, 14.11.2013

"Hand in Hand" Krankenhaushygiene im Blick

Zu einem Aktionstag, an dem alle Fragen zur Krankenhaushygiene und zur richtigen Händedesinfektion beantwortet wurden, lud das St. Elisabeth-Hospital Beckum, in dieser Woche, alle Interessierten, Besucher und Patienten ein.

Hand in Hand wird am Beckumer St. Elisabeth-Hospital am Thema "Händedesinfektion" gearbeitet.

Die Schüler der Krankenpflegeschule gaben Auskunft zur richtigen Händedesinfektion.

"Saubere Hände durch Desinfektion"

Ob die Desinfektion richtig durchgeführt wurde, zeigte ein Test.

Auch die Hautfeuchtigkeit konnte gemessen werden.

Im Mittelpunk standen Informationen zur Aktion Saubere Hände. Die Durchführung und Kontrolle der Händedesinfektion, die richtigen Einreibetechniken sowie Hautschutz und Hautpflege, Informationen zum MRSA- Netzwerk und Fragen zu MRSA (Bakterien bei denen nicht mehr alle Antibiotika helfen).

"Das Motto der diesjährigen AKTION Saubere Hände 2013 lautet "Hand in Hand", erklärte Ursula Altewischer, Fachkrankenschwester für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention am St. Elisabeth-Hospital Beckum. Der Aktionstag war eine gemeinsame Projektarbeit des St. Elisabeth-Hospitals Beckum, mit der Krankenpflegeschule Ahlen, an dem die Zusammenarbeit, Hand in Hand, mit dem St. Joseph-Heim Neubeckum, der Feuerwehr Beckum sowie dem Gesundheitsamt des Kreises Warendorf dargestellt wurde.

 "Die "Aktion Saubere Hände" ist eine nationale Kampagne zur Verbesserung der Umsetzung der Händedesinfektion in deutschen Gesundheitseinrichtungen. Sie wurde am 1. Januar 2008, mit Unterstützung des Bundesministeriums für Gesundheit, ins Leben gerufen" erklärte der kaufmännische Direktor, Dr. Jan Deitmer. Die "Aktion Saubere Hände" ist im Juni 2013 als erste europäische Kampagne zur Verbesserung der Händehygiene im Gesundheitswesen von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ausgezeichnet worden. Die deutschlandweite Kampagne wird federführend an der Charité - Universitätsmedizin Berlin gestaltet und koordiniert. Mit der Auszeichnung hat die Charité den Titel "Global Hand Hygiene Expert Centre" erhalten.

Die Aktion basiert dabei auf der 2005 gestarteten WHO Kampagne "Clean Care is Safer Care". Dabei richtete sich die erste Kampagne, die in der Zeit von 2008 bis 2010 statt fand, in erster Linie an Krankenhäuser, die Teilnahme ist in Deutschland freiwillig. Innerhalb von fünf Jahren haben sich rund 50 Prozent aller Krankenhäuser Deutschlands dieser der Kampagne angeschlossen. Das heißt, es nehmen über 880 Einrichtungen an der Kampagne teil, weltweit gibt es keine weitere Kampagne zur Händehygiene mit einer derartig hohen Teilnehmerzahl", unterstrich Altewischer.

Das St. Elisabeth-Hospital Beckum nimmt seit 2008 an der Aktion teil. Seit Juni 2011 war es möglich, ein Zertifikat über die Teilnahme an der "AKTION Saubere Hände" zu erwerben, mit dem Ziel die Teilnahme und die Qualität der Umsetzung, sowie das Niveau der erreichten Veränderungen abzubilden. Um die unterschiedlichen Niveaus tatsächlich darstellen zu können, ist das Zertifikat in drei Stufen gestaffelt - Bronze, Silber und Gold. "Das heimische Krankenhaus erhielt nach detaillierter Datenanalyse durch die Charité im Jahr 2011 Bronze, im Jahr 2012 Silber und in diesem Jahr Gold", so Dr. Deitmer.

Mit Hilfe der Händedesinfektion sollen sogenannte nosokomiale Infektionen (Krankenhausinfektionen) vermieden werden. Neben den regelmäßig stattfindenden Schulungen zu Hygienethemen wurde das Projekt "Aktionstag saubere Hände" von Ursula Altewischer in Zusammenarbeit mit einem Kurs der Zentralen Krankenpflegeschule Ahlen vorgestellt.

 "Es kann alle Patientinnen und Patienten treffen. Nosokomiale Infektionen bedeuten mehr Morbidität, mehr Letalität, eine Verlängerung der Therapie und damit auch höhere Kosten, besonders in Zeiten eines ohnehin hohen Kostendrucks ein Problem für alle medizinischen Einrichtungen. Vor allem aber bedeuten sie auch mehr Leid für die Patientinnen und Patienten und deren Angehörige. Ca. 1/3 aller nosokomialer Infektionen gelten als vermeidbar, die DGKH geht sogar davon aus, dass diese Infektionen nach dem Motto "Zero tolerance" als verhinderbar gelten. Eine sehr einfache und eine der wichtigsten Methoden sie zu vermeiden, ist die Händehygiene, insbesondere die (alkoholische) Händedesinfektion", erklärte auch Dr. Christian Jenke, vom Landeszentrum Gesundheit NRW.

 "Krankenhausinfektionen haben eine große sozioökonomische Bedeutung", betonte Ursula Altewischer. Diese Infektionen führen zu zusätzlichem Leid der Patienten, zu längeren Liegezeiten im Krankenhaus und darüber hinaus zu erheblichen zusätzlichen Kosten. Seit mehr als hundert Jahren ist die Händedesinfektion als eine der wirksamsten Maßnahmen zum Schutz von Patienten und Personal vor Infektionen anerkannt. Die Kampagne "Aktion Saubere Hände" hat das Ziel, die Umsetzung der Händedesinfektion in deutschen Krankenhäusern deutlich und nachhaltig zu erhöhen. Weitere Informationen sind auf der Internetseite: www.aktion-saubere-hände.de verfügbar.