Freitag, 24.09.2010

Hirnforscher referierte im St. Elisabeth-Hospital Beckum über die Kommunikation mit Demenzkranken

Informationsveranstaltung der Alzheimer Gesellschaft im Kreis Warendorf e.V. und der C.E.M.M. Caritas-Sozialstation

Die interessierten Teilnehmer probierten gern die ihnen gestellten Aufgaben aus.

Eine mit vielen Informationen angereicherte Fachveranstaltung zum Thema „Demenz“, fand im St. Elisabeth-Hospital Beckum statt. „Demenz ist keine neue Entwicklung, dass gab es auch früher schon, doch da der Steinzeitmensch mit 22 Jahren bereits verstarb, kam dies nicht zum Tragen“, erklärte der Präsident des Verbandes der Gehirntrainer Deutschlands, Prof. Dr. med. Bernd Fischer, im Rahmen seines Vortrags, der den Titel trug: „Anpassung der Sprache in der Kommunikation mit demenzkranken Menschen.  

Dass es keine speziellen Präventionsprogramme für Demenz gibt, jedoch eine ständige geistige Forderung die Demenz verhindern kann, erfuhren die zahlreichen Interessierten, die zu dem Vortrag gekommen waren. Erste Anzeichen der Alzheimer Krankheit sind gewisse Formen der Passivität. Bedingt wird diese durch Einspeicherungsstörungen, das heißt, dass sich die betroffenen Menschen nicht mehr das merken können, was sie behalten möchten. Abhilfe kann hier geschaffen werden, in dem durch Emotionen die Aufmerksamkeit erhöht wird. „Der Alzheimer Patient ist motorisch aktivierbar und man hat herausgefunden, dass die Kommunikation durch motorisches Training zunimmt“, so der Fachmann.    

„Demente Menschen haben schon in frühen Phasen der Erkrankung kognitive Störungen, die verbunden sind mit Kommunikationsstörungen und Sprachauffälligkeiten.  Der Referent, Prof. Dr. med. Bernd Fischer, ist Begründer der wissenschaftlichen Methode des Hirnleistungstrainings und zeigte in eindrucksvoller Weise die sprachlichen Störungen bei dementiellen Erkrankungen auf. Er verdeutlichte, den Rückgang der Sprache, der in umgekehrter Reihenfolge zur Entwicklung der Sprache bei Kindern verläuft. Diese Darstellung erfolgte anhand der sprachlichen Veränderungen im Verlaufe der Erkrankung. Außerdem zeigte er die Voraussetzungen sowie die Hauptregeln einer erfolgreichen Kommunikation mit dementen Menschen auf und berücksichtigte dabei die Bereiche: Emotion, Aufmerksamkeit, Wahrnehmung, Lernen, Langzeitgedächtnis und Erinnern.

Dr. Fischer verstand es, die Zuhörer aktiv in das Geschehen einzubinden, indem er ihnen Partneraufgaben gab, die sie mit Elan erfüllten. So musste beispielsweise ein Blatt Papier zunächst mit geöffneten Augen und anschließend mit geschlossenen Augen mit einer Hand aufgefangen werden. Für die Fragen der Interessierten stand der Referent am Ende der Veranstaltung gern zur Verfügung. Organisiert wurde der kostenlose Vortrag vom Demenz-Servicezentrum/Alzheimer Gesellschaft im Kreis Warendorf e.V. sowie der C.E.M.M. Caritas-Sozialstation.   Bildunterzeile: Prof. Dr. med. Bernd Fischer (l.) verstand es, das Publikum in seine Aktionen mit einzubeziehen.