Freitag, 30.11.2018

Informationsveranstaltung über die Versorgung Angehöriger

Im Rahmen der Reihe "Medizinischer Mittwoch" fand im St. Elisabeth-Hospital Beckum eine Podiumsdiskussion zum Thema "Konflikte pflegender Angehöriger" statt.

Der Rechtsanwalt, Rüdiger Gockel, die Dipl.- Sozialpädagogin Anja Becklönne und die Krankenhausseelsorgerin, Irmgard Hegemann, (v.l.) informierten zum Thema.

"Wenn ein nahestehender Mensch erkrankt oder alt und pflegebedürftig ist, ist es oft eine Selbstverständlichkeit, ja ein Bedürfnis, ihm zu helfen", so Rüdiger Gockel. Ob die eigenen Kinder, der langjährige Lebenspartner, mit dem vielleicht gemeinsam Kinder großgezogen wurden, Geschwister, ein Eltern- oder Schwiegerelternteil oder aber auch ein guter Freund - sie verbindet in den meisten Fällen ein tiefes Verantwortungsgefühl füreinander oder eine gemeinsame Lebensgeschichte mit Höhen und Tiefen. Anhand eines Fallbeispiels machte die Krankenhausseelsorgerin, Irmgard Hegemann deutlich, dass es in jedem Fall eine große Herausforderung und ein Spagat zwischen dem Wunsch helfen zu wollen und der Sorge um den eigenen Lebensalltag ist, wenn ein Angehöriger zu Hause gepflegt wird.

"Um schwierige Situationen zu klären und die weitere Vorgehensweise miteinander abzustimmen, bedienen wir uns im Krankenhaus häufig eines Instrumentes, das "Ethische Fallbesprechung" genannt wird", berichtete Irmgard Hegemann. An dieser "Ethischen Fallbesprechung" nehmen diejenigen teil, die mit dem Patienten zu tun haben und daneben die Mitglieder des Ethikkomitees am St. Elisabeth-Hospital Beckum, das aus Mitarbeitern verschiedener Berufsgruppen besteht. Gemeinsam wird an einem Vorschlag gearbeitet, der für alle Beteiligten Lösungsansätze bietet.

Die Dipl.- Sozialpädagogin, Anja Becklönne, erläuterte in der Veranstaltung vier grundlegende Kriterien, die bei der Betrachtung in Augenschein genommen werden müssen. Dazu zählen: Autonomie, Fürsorge, Schadensvermeidung bzw. -begrenzung und auch Gerechtigkeit. Im Anschluss an die informative Veranstaltung nutzten die Besucher gern die Möglichkeit, Fragen zum Thema zu stellen. Daneben stand an einem Büchertisch der Beckumer Buchhandlung "Margret Holota" Literatur zum Thema zur Verfügung, die von den Interessierten gern in Augenschein genommen wurde.