Donnerstag, 25.11.2010

Intensivstation des St. Elisabeth-Hospitals Beckum stellt sich vor

Fürsorge, patientenbezogene Pflege und Würde stehen im Mittelpunkt

Franz-Josef Knoke-Heising weist auf viele Details hin, die den Verabschiedungsraum des St. Elisabeth-Hospitals zu etwas Besonderem machen. Mehr als Worte sagt hier das ansprechende Bild, das einen Weg durch einen Wald zeigt, der nicht endet, sondern weiterführt.

Klänge leiser Volksmusik dringen an das Ohr einer Krankenschwester, die über den Flur der Intensivstation im St. Elisabeth-Hospital Beckum geht. Am Vortag hatte die Tochter einer Schädel-Hirn-Traumatisierten Patientin gefragt, was sie für ihre Mutter tun könne und die Mitarbeiterin empfahl, die Lieblingsmusik der Patientin mitzubringen. Seit Jahren greift die Intensivstation des St. Elisabeth-Hospitals Beckum auf das Konzept der basalen Stimulation zurück und hat damit gute Erfahrungen gemacht. „Bei uns füllen Angehörige von Langzeitpatienten Fragebögen aus, in denen es beispielsweise um Lieblingsmusik oder aber auch vertraute Geräusche, ihrer Haustiere geht“, erklärte der Stationsleiter der Intensivstation, Franz-Josef Knoke-Heising. Die Anregungen, die die Patienten durch diese Geräusche bekommen, haben die Aktivierung der Wahrnehmungsbereiche und die Anregung primärer Körper- und Bewegungserfahrungen zur Folge. Auf diesem Weg kann es zu einer individuellen non-verbalen Kommunikation kommen, die auch die Angehörigen wieder hoffen läßt.

Mit einfachsten Möglichkeiten wird dabei versucht, den Kontakt zu diesen Menschen aufzunehmen, um ihnen den Zugang zu ihrer Umgebung und ihren Mitmenschen zu ermöglichen und Lebensqualität zu erleben. Auch die Mundpflege mit Säften oder ein vertrautes Parfum sollen dazu beitragen, dass sich die Patienten wie zu Hause fühlen. „Basale Stimulation bedeutet für uns auf der Station patientenbezogene Pflege“, unterstrich der Stationsleiter, der stolz darauf ist, dass das Team der Station hinter dem Konzept steht. „Ein solches Konzept muss gelebt werden, man kann es nicht verordnen“, betonte er und ist froh darüber, dass es auch von den Ärzten mitgetragen wird. Nicht zu vergessen ist, dass diese Arbeit neben dem manchmal stressigen Klinikalltag geleistet wird. „Die Angehörigen bekommen durch das Mitwirken im Bereich der basalen Stimulation das Gefühl, etwas Gutes für den Menschen zu tun, der scheinbar hilflos auf der Intensivstation liegt und selbst zu diesem Zeitpunkt keinen Einfluss nehmen kann.  

Insgesamt acht Betten stehen auf der Intensivstation des St. Elisabeth-Hospitals in Beckum interdisziplinär zur Verfügung und 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, in Voll- oder Teilzeit sind hier im Dienste der Patientinnen und Patienten im Einsatz.   „Von der Stiftung Pflege ist unsere Abteilung als 11. Klinik zertifiziert worden, weil sie Angehörige jederzeit willkommen heißt“, erklärte der Stationsleiter der Intensivstation Franz-Josef Knoke-Heising. Dabei spielt der Grundgedanke in der Beckumer Klinik, dass Angehörige keine Last sind, sondern den Heilungsprozess des Patienten fördern und so zu seiner Genesung beitragen, eine große Rolle. Besucher sind daher auf der Beckumer Intensivstation 24 Stunden am Tag, nach Absprache, willkommen. Sowohl das Pflegepersonal, als auch die Ärzte haben hier immer ein offenes Ohr für Gespräche mit Angehörigen.   

„Als katholisches Haus haben wir auch einen religiösen Anspruch“, so Knoke-Heising. Ein Seelsorgeflyer informiert über das Seelsorgekonzept des Hauses, Schwester Brigitte organisiert die Krankensalbung, die hier geschenkt wird und auch ein Verabschiedungsraum, in dem sich die Angehörigen in Ruhe und ohne Zeitdruck verabschieden können ist vorhanden. Dieser Raum wird von einem Landschaftsbild geschmückt, das einen offenen Weg zeigt, der weiterführt und Hoffnung macht. Doch nicht nur das Bild, sondern unzählige Kleinigkeiten machen diesen Raum für Angehörige zu einem Ort der Ruhe. Es liegen kleine Schriftrollen auf einem Tisch, die Verse für Trost in der Trauer beinhalten, und viele liebevolle Kleinigkeiten, die diesen Verabschiedungsraum ausmachen. „Bei Patienten, die lange Zeit bei uns auf der Intensivstation waren und mit deren Angehörigen wir viel Kontakt hatten, verfassen wir ein paar persönliche Zeilen, die den Schmerz der Trauer lindern sollen, so Knoke-Heising.   Alles in allem sind es die vielen einzelnen Bausteine, die die Intensivstation des Beckumer Krankenhauses zu etwas Besonderem machen: Zu einer Station, deren Bild rund ist.  

Definition basale Stimulation:  

Basale Stimulation ist eine pflegerische Möglichkeit Menschen mit Aktivitäts- und Wahrnehmungsstörungen Angebote für Ihre persönliche Wahrnehmungs- und Entwicklungsfähigkeit zu machen. Hauptschwerpunkte sind die Bedeutung von Wahrnehmung, Bewegung und Kommunikation.