Donnerstag, 23.03.2006

Interview: Zentraler OP-Trakt mit neuer Technik

Der neue zentrale Operations-Trakt des Beckumer St.-Elisabeth-Hospitals wird am Samstag der Öffentlichkeit vorgestellt.

Ärztlicher Direktor Dr. Wolf-Dieter Oberwetter (l.) mit den Chefärzten Dr. Thomas Weber (m.) und Dr. Wolfgang Naewie im neuen Zentral-OP

Rund 4,5 Millionen Euro wurden hier in die Zukunft des Beckumer Krankenhauses investiert. Die "Glocke" führte mit dem Ärztlichen Direktor Dr. med. Wolf-Dieter Oberwetter ein Gespräch über den neuen Zentral-OP.


"Die Glocke": Warum ist ein solcher zentraler OP-Trakt für ein Krankenhaus von solch großer Bedeutung?

Dr. Wolf-Dieter Oberwetter: Dort können künftig alle Operationen abgewickelt werden, was uns große Vorteile beim Personaleinsatz und der Logistik bringt. Auch die hygienischen Vorgaben sind zentral besser umzusetzen. Durch die jetzt umgesetzte Zentralisierung erreichen wir eine bessere Nutzung der OP-Säle, denn durch ein aufzubauendes OP-Management können die Kapazitäten jetzt lückenlos und interdisziplinär genutzt werden. Ein OP steht zum Beispiel an einem Tag nicht mehr nur den Chirurgen oder Urologen zur Verfügung, der OP kann nach dem jeweiligen Bedarf genutzt werden. Die tägliche Arbeitszeit wird so optimiert, Leerzeiten werden weniger. Auch die räumliche Anbindung an die Intensivstation ist jetzt noch besser geworden.

"Die Glocke": Wie können künftig ambulante Operationen im Krankenhaus durchgeführt werden? 

Dr. Wolf-Dieter Oberwetter: Die Patienten kommen künftig nicht mehr über die stationäre Linie, sondern sie melden sich wie in einer Arztpraxis an einem zentralen Anlaufpunkt. Über das Wartezimmer und neu geschaffene Vorbereitungsräume gelangt der Patient direkt zur Operation und anschließend wieder zurück in seinen abgetrennten Vorbereitungsraum, wo auch seine Angehörigen Platz finden. Von dort aus geht der wache Patient wieder nach Hause. Das ist fast so wie in einer Arztpraxis und erinnert nicht mehr an einen klinischen Bereich. Außerdem können ambulante Operationen auch in Bereichen wie Hals-Nasen-Ohren oder Augen durchgeführt werden, in denen wir nicht mit stationären Betten vertreten sind.
"Die Glocke": Welche Verbesserungen bringt der neue OP-Trakt für die Patienten im St.-Elisabeth-Hospital?

Dr. Wolf-Dieter Oberwetter: Wir sind dort ab sofort technisch auf dem neuesten Stand, und diese optimale Einrichtung bringt natürlich auch für die Patienten Vorteile. Im neuen OP-Trakt ist die neueste medizinische Technik eingebaut, das betrifft die moderne Raumlufttechnik ebenso wie die EDV-Vernetzung und die Kommunikationsmöglichkeiten. Wie haben dadurch einen optimalen Stand erreicht und müssen uns auch hinter anderen, größeren Häusern nicht verstecken.
"Die Glocke": Ändert sich etwas für das Personal im Beckumer Krankenhaus?

Dr. Wolf-Dieter Oberwetter: Bisher war unser Personal in den OP-Räumen über das Haus verteilt. Jetzt werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Zentral-OP eingesetzt. Das bringt auch für die Mitarbeiter eine Spektrumserweiterung, und ich denke, auch noch mehr Spaß an der Arbeit.