Dienstag, 12.06.2012

Kinder aus Svensk zu Gast im St. Elisabeth-Hospital Beckum

Stimmengewirr hallt durch die chirurgische Ambulanz des Beckumer St. Elisabeth-Hospitals, der Grund dafür ist der Besuch von 13 Jungen und Mädchen. Beim genauen Hinhören sind es jedoch keine deutschen Worte die hier gewechselt werden, denn die Kinder im Alter zwischen sieben und dreizehn Jahren stammen aus Svensk, in Russland und sind zusammen mit ihrer Lehrerin und einer Dolmetscherin in Beckum zu Gast. Damit folgten Sie einer Einladung, die die Tschernobyl-Initiative nun seit 14 Jahren ausspricht.

Die Mitarbeiterinnen der chirurgischen Ambulanz, Petra Schniederkötter und Andrea Schnieders gaben bei dem Besuch Einblicke in die Aufgaben und Arbeitsweisen ihrer Abteilung und legten zur Freude der Kinder einen kleinen Verband an einer Hand an.

Mit großem Interesse verfolgten die Mädchen und Jungen die Erläuterungen, die von der Dolmetscherin in ihre Landessprache übersetzt wurden. Dr. Bettina Brockmann demonstrierte die Arbeitsweise eines Stethoskops und auch Röntgenbilder von einem gebrochenen Arm waren für die jungen Besucher von großem Interesse. Nicht weniger interessant war für die Gruppe ein Rettungswagen, der eigens für sie vorfuhr, den sie von innen erkunden konnten und auf dessen Liege sie Platz nehmen durften. Mit staunenden Augen verfolgten sie die Erklärungen der Feuerwehrmänner.

Am Ende des Krankenhausbesuchs erhielt jedes Kind eine verpackte Spritze, natürlich ohne Nadel, mit der dann noch bei warmen Temperaturen im Freibad gespielt werden kann.

Das St. Elisabeth-Hospital Beckum unterstützt die Tschernobyl-Initiative Beckum bereits seit Jahren und hat zugesichert, dass auch in Zukunft Kinder und Betreuer, die während des vierwöchigen Aufenthaltes in Beckum erkranken sollten, kostenlos im Beckumer St. Elisabeth-Hospital behandelt werden.

"Die Kinder sind vier Wochen lang in Beckumer Gastfamilien untergebracht, um neue Kraft tanken zu können", erklärte Dr. Bettina Brockmann, Vorsitzende der Beckumer Tschernobyl-Initiative. Nach einer 30-stündigen Busfahrt lernten sie zunächst ihre Beckumer Gastfamilien kennen, deren Zahl in diesem Jahr um vier gestiegen ist und ruhten sich von der anstrengenden Reise aus.

Jeden Morgen trifft sich die Gruppe nun zum Frühstück im St. Stephanus Pfarrheim, um gemeinsam den Tag zu beginnen. Zu Beginn des Ferienaufenthaltes wurden die Kinder in der vereinseigenen Kleiderkammer eingekleidet. Egal ob Sandalen, feste Schuhe, Badeanzug, Unterwäsche, T-Shirts, Pullover, Jacken oder Hosen, für jedes Kind war hochwertige gut erhaltene Kleidung dabei. Sprachbarrieren wurden durch die Dolmetscherin überwunden, aber auch die Zeichensprache konnte hier gut weiterhelfen. "Wir verständigen uns mit Mimik und Gestik und das funktioniert gut", erzählte eine Gastmutter.

In der ersten Woche stehen Besuche beim Augen- und Zahnarzt auf dem Programm, doch auch die Unterhaltung kommt nicht zu kurz. Für jeden Tag sind Programmpunkte vorgesehen wie beispielsweise schwimmen gehen, Minigolf spielen, kegeln oder einen Reiterhof besuchen. Insgesamt 30 ehrenamtliche Helfer sorgen dafür, dass die jährliche Aktion auch in diesem Jahr wieder zu einem vollen Erfolgt wird.

Nähere Informationen über den Verein finden sich auf der Internetseite www.tschernobyl-initiative.de. Für Fragen ist die Ansprechpartnerin, Ruth Schwietert-Leonhard, unter der Telefonnummer 02512/12696 erreichbar.