Dienstag, 19.09.2006

Medizinische Versorgung für erkrankte ältere Patienten

Die Zahl der älteren und alten Menschen in Deutschland wächst an. Mit ihr steigt das Aufkommen von Krankheitsbildern, die für dieses Lebensalter typisch sind: von Schlaganfall, Bewusstseinstrübungen und Sturzkrankheiten bis hin zu Demenz-Erkrankungen wie etwa Alzheimer.

Chefärztin Dr. Ina Sillenberg erläutert ihren mehr als 90 Zuhörern, wie geriatrische Patienten in St. Elisabeth-Hospital untersucht und behandelt werden.

Der Behandlung gerade dieser Leiden hat sich die Geriatrie, die Medizin speziell für Menschen im fortgeschrittenen Alter verschrieben.
Über Aufgaben und Arbeitsweise der am St. Elisabeth_Hospital neu eingerichtete Fachabteilung für Geriatrie informierte jetzt Leiterin Chefärztin Dr. Ina Sillenberg. Zu ihrem Vortrag unter dem Titel "Was ist Akut-Geriatrie?" hatten sich über 90 Zuhörer im Konferenzraum der Klinik eingefunden. Die Veranstaltung stand in der Beckumer Krankenhaus angebotenen Info-Reihe "Medizinischer Mittwoch".
"Ein typischer Patient der Geriatrie befindet sich im höheren Lebensalter, weist mehrere Krankheitsbilder gleichzeitig auf und zeigt eine akute Verschlechterung körperlicher oder gar geistiger Fähigkeiten", so die Chefärztin. Im Krankenhaus bestehe der erste Schritt in einer besonders umfangreichen und genauen Untersuchung. Dabei, so Dr. Sillenberg, führten Ärzte und Therapeuten eine ganze Reihe von Tests durch, um festzustellen, was der Patient aus eigenen Kräften tun kann und wo Defizite bestehen. Überprüft würden beispielsweise Selbsthilfefähigkeiten, geistige Leistung, Mobilität und soziale Situation, aber auch Neigung zu Depressivität. Gerade dafür stünden inzwischen hochwirksame Medikamente bereit, die aus einem behandlungsdürftigen Stimmungstief heraushelfen können, versicherte Dr. Sillenberg ihren Zuhörern. "Säulen der Geriatrie sind neben einer internistisch orientierten Medizin auch spezielle Therapiepläne von Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie sowie der Sozialdienst", betonte die Chefärztin. Was in den individuellen Übungsprogrammen für Patienten korrekt angeboten wird, erläuterte das Therapeutenteam um Bernd Pelster, Leiter der der Physiktherapeutischen Praxis am St. Elisabeth-Hospital. Damit das umfangreiche Behandlungskonzept der Altersmedizin beim Patienten auch greife, sei eine relativ lange Verweildauer im Krankenhaus vorgesehen. "Zwei Wochen müssen es mindestens sein", so Dr. Sillenberg.
Im Anschluss beantwortete die Chefärztin Fragen aus der Zuhörerrunde. Viele Teilnehmer nutzten die Möglichkeit einer Führung durch die neu eingerichtete geriatrische Station. Um weiteren Interessenten das Kennenlernen der neuen Abteilung des St. Elisabeth-Hospitals zu ermöglichen, plant das Krankenhaus in einigen Wochen eine Wiederholung des Informationsabends.