Freitag, 20.12.2013

Neuer Ort für Trauer und Freude im St. Elisabeth-Hospital Beckum

Ein Ort der Stille, an dem ein jeder, egal welcher Religion er angehört, zur Ruhe kommen kann, wurde auf der dritten Etage, im St. Elisabeth-Hospital Beckum, vor dem Eingangsbereich zur Intensivstation geschaffen.

Bei der Einweihung der Installation (v.l.): Dr. Karl-Uwe Strothmann, Dr. Jan Deitmer, Rainald Gehringhoff (Vorsitzender des Fördervereins), Werner Schlegel, Jan Koschinowski, Michael Blank, Dr. Martin Gesing, Propst Rainer B. Irmgedruth und Dr. Thomas Weber.

Am Ort der Stille kann ein jeder zur Ruhe kommen.

Beckums Bürgermeister, Dr. Karl-Uwe Strothmann trug sich als erster, im Beisein des Künstlers Werner Schlegel, in das bereitliegende Buch ein.

"Dieser Bereich soll ein Anlaufpunkt für Menschen in besonderen Lebenslagen werden", unterstrich Dr. Jan Deitmer, kaufmännischer Direktor des Krankenhauses. Bereits seit dem Jahr 2010 arbeitet man an der Schaffung diese Ortes der Stille, an dem früher eine Madonna gestanden hatte, die nun auf der vierten Etage zu finden ist.

"Im Krankenhaus geht man mit Menschen ganzheitlich um und dazu gehört auch ein Ort der Stille und Einkehr", so Propst Irmgedruth. "Hier steht mit dem Altar etwas Tragendes und ich lade alle ein, hier ihre Sorgen abzuladen", so der Geistliche, der auch darauf hinwies, das die Ritzen dazu einladen, Zettel mit Sorgen und Wünschen, ähnlich wie an der Klagemauer, hineinzustecken.

Der Künstler und Bildhauer, Werner Schlegel, hat aus dem Holz einer 600 Jahre alten Hofeiche, aus dem Paderborner Land, einen frei im Raum stehenden Tisch erschaffen, der in seiner Bearbeitung sehr schlicht gehalten ist und gerade deshalb genügend Raum bietet, sich auf ihn einzulassen. "Die Farbgestaltung im Boden- und Wandbereich setzt Akzente, die als Reflektion die Bewegung des Objekts im Raum unterstreichen", erläuterte der Innenarchitekt Jan Koschinowski, aus Hörstel, der für die räumliche Gestaltung verantwortlich war.

"Im Jahr 1995 habe ich erstmals einen solchen Tisch gemacht und heute stehen viele von ihnen vor allem in Kirchen", erklärte Werner Schlegel. Er machte deutlich, dass es sich bei dem Objekt um "einen lebenden Organismus" handelt, der sich in Zukunft je nach Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit verwandeln wird.

Der Museumsleiter, Dr. Martin Gesing, erläuterte aus kunsthistorischer Sicht, das die Skulptur, das Wandrelief, das einen Abguss des Altars darstellt, die Glasmalerei am Fenster und der Boden eine Einheit bilden. "Der verzahnte Altartisch wurde aus einer gewaltigen Eiche mit einer Kettensäge grob herausgeschnitten und zeigt die Lebensspuren des Baumes, die mit denen der Mensch eine Verbindung eingeht", so Dr. Gesing.

In einem in Leder eingebunden Buch besteht die Möglichkeit, Gedanken aufzuschreiben und Sorgen abzulegen.
Geschaffen wurde die Installation auf Initiative und mit Unterstützung des Vereins der "Freunde und Förderer des Beckumer Krankenhauses".