Freitag, 27.02.2015

Risiken von Leisten- und Bauchwandbrüchen in den Fokus genommen

Zu einem Informationsabend zum Thema "Leisten- und Bauchwandbrüche", hatte der Chefarzt der Chirurgie des St. Elisabeth-Hospitals Beckum, Dr. med. Thomas Weber eingeladen und informierte darüber, was ein Bruch ist, welche Risiken er birgt und wie eine Behandlung aussehen kann.

Zum Thema "Leisten- und Bauchwandbrüche" referierte Dr. Thomas Weber.

Die rund 80 Interessierten, die zu diesem Vortrag gekommen waren, erfuhren, dass Nabel-, Leisten- und Narbenbrüche durch eine Schwachstelle in der Muskulatur der Bauchwand entstehen können. Anhand von Schaubildern verdeutlichte Dr. Weber anschaulich, wie die verschiedenen Brüche aussehen können. "Durch den aufrechten Gang, das Heben schwerer Lasten, einem Dauerhusten und auch Übergewicht kann der Druck auf die Leistengegend so stark werden, dass es zu einem Bruch kommt", so der Mediziner. Die Folge ist, dass Organe aus der Bauchhöhle in eine Öffnung der Bauchdecke treten und dort eingeklemmt werden können. Es gibt rund 200.000 Operationen wegen eines Bruchs in Deutschland pro Jahr und von diesen sind 75% Leistenbrüche von denen 90% auf Männer entfallen.

Das gesundheitliche Risiko liegt in der Einklemmung von Organen, das zu Durchblutungsstörungen führen und im äußersten Fall das Absterben des eingeklemmten Gewebes zur Folge hat. Dr. Weber ging auf die Arbeit der Pioniere der Leistenbruchchirurgie sowie Verfahren zur Behandlung aus vergangen Zeiten ein und erläuterte den heute modernen Einsatz von Kunststoffnetzen bei der operativen Versorgung. "Bei dieser Methode wird der Bruchsack in den Bauchraum zurückgebracht und die Lücke wird mit einem Netz verschlossen", so der Chefarzt.

Leisten- und Bauchwandbrüche werden heute oft mit dem minimal invasiven Operationsverfahren, der "Schlüsselloch-Chirurgie", durchgeführt. Für Patienten bedeutet das konkret, sehr kleine Schnitte und damit beste Heilungsbedingungen. Dr. Weber erklärt im Rahmen des Vortrages, die individuellen Operationsverfahren und zeigte, welche Materialien zur Versorgung dieser verschiedenen Weichteilbrüche verwendet werden. Anschließend machten die Interessierten von der Möglichkeit Gebrauch, Fragen rund um das Thema zu stellen.