Mittwoch, 12.08.2015

St. Franziskus-Hospital Münster eröffnet Kompetenzzentrum Mikrobiologie und Hygiene: Weitere Verbesserung der Patientensicherheit

Mit einer Einsegnungs-Feier wurde das im vergangenen Jahr gegründete und nun baulich fertig gestellte Kompetenzzentrum Mikrobiologie und Hygiene am St. Franziskus-Hospital Münster offiziell eröffnet. Eine eigene mikrobiologische Fachabteilung ist für eine nicht-universitäre Klinik eine seltene Ausnahme und das Hospital setzt damit neue Maßstäbe im Bereich der Patientensicherheit.

Rundgang durch das neue mikrobiologische Labor (v.r.): Dr. Daisy Hünefeld, Vorstandsmitglied der St. Franziskus-Stiftung Münster, Dr. Dr. Wolfgang Treder, Chefarzt Kompetenzzentrum Mikrobiologie und Hygiene und Burkhard Nolte, Geschäftsführer des St. Franziskus-Hosptitals (1.v.l.) informieren Maria Klein-Schmeink, MdB, Gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag, über die Arbeitsbereiche in der neuen Fachabteilung.

In der neuen Abteilung im Sockelgeschoss des Verwaltungsgebäudes sind zwei Fachärzte und sieben medizinisch-technische Assistentinnen in drei Arbeitsschwerpunkten tätig. So werden im mikrobiologischen Labor mit modernster Technik menschliche Untersuchungsmaterialien auf Krankheitserreger untersucht. Dies dient der Diagnostik, Verlaufsbeurteilung und Therapie von Infektionen und ist somit eine wesentliche Kernkompetenz der modernen Medizin. Darüber hinaus gehören im Rahmen des Antibiotic Stewardship(=Strategien zum rationalen Einsatz von Antiinfektiva) interdisziplinäre Visiten, Konsile und eine intensive Beratung der klinisch tätigen Ärzte zum Leistungsumfang. Das Ziel des Arbeitsbereiches Krankenhaushygiene ist die Vermeidung von im Krankenhaus erworbenen Infektionen. In enger Zusammenarbeit mit der Hygienekommission werden dazu u.a. Standards für krankenhaushygienische Maßnahmen erstellt oder Bestandsaufnahmen im Rahmen von Begehungen vorgenommen. Die Einrichtung übernimmt somit auch eine Schlüsselfunktion in der Prävention von Infektionen und im Hygienemanagement.

Bereits seit dem letzten Jahr werden die Leistungen der Mikrobiologie nicht mehr von externen Anbietern bezogen, sondern im eigenen Hospital erbracht. „Dies ist ein weiterer wichtiger Schritt in der Gesamtstrategie der Franziskus Stiftung für eine hohe Professionalität im Bereich Krankenhaushygiene und Infektionsmanagement zum Wohl unserer Patienten“, erläutert Dr. Daisy Hünefeld, Vorstandsmitglied der Franziskus Stiftung. Eine kompetente und schnelle Diagnostik und Therapie von Infektionen sowie deren Prävention sind ein wesentlicher Bestandteil einer qualitativ hochwertigen medizinischen Versorgung.

„Mit einer eigenen hierauf spezialisierten Fachabteilung kann somit die Sicherheit unserer Patientinnen und Patienten noch weiter verbessert werden“, erklärt Geschäftsführer Burkhard Nolte die Gründe für die Einrichtung des Zentrums. Durch eine zentrale und fachärztlich geleitete mikrobiologische Labordiagnostik können Infektionskrankheiten schneller und gezielter therapiert werden. „Ein frühestmöglicher Therapiebeginn ist z.B. bei einer Sepsis (=Blutvergiftung) fürs Überleben entscheidend. Da können wenige Stunden ausschlaggebend sein – wertvolle Zeit, die wir durch die kurzen Wege hier nun gewinnen “, so Dr. Dr. Wolfgang Treder, Chefarzt des Kompetenzzentrums Mikrobiologie und Hygiene, und ergänzt einen weiteren Vorteil: „Mit der fachärztlichen Infektionsberatung auf den Stationen stehen wir im engen Kontakt zu den Kollegen. Durch den persönlichen Austausch werden auch die Prozessabläufe verbessert, was wiederum deutlich die Behandlungsqualität steigert.“ 

Dieser Mehrwert kommt nicht nur dem St. Franziskus-Hospital Münster zu Gute. Auch das St. Josef-Krankenhaus in Hamm, die St. Barbara-Klinik in Hamm und das St. Elisabeth-Hospital in Beckum werden bereits mit labordiagnostischen Leistungen und infektiologischer Beratung des Zentrums versorgt. Perspektivisch sollen auch weitere Einrichtungen der Franziskus Stiftung durch das Kompetenzzentrum betreut werden.