"Nach der Eröffnung des Gebetsraumes für alle Religionen, erreichte uns eine Welle von Interesse und Dankbarkeit", so der kaufmännische Direktor, Dr. Jan Deitmer. "Wir freuen uns, wenn er ein selbstverständlicher Teil unseres Krankenhauses wird". Es hat sich herausgestellt, dass es wenig Bedarf für z.B. Schulungen zum "richtigen Verhalten" gegenüber anderen Religionen und Kulturen gibt. Vielmehr besteht Interesse am Kennenlernen der bislang fremden Religionen und Kulturen. Derartige Fragestellungen nimmt eine ständige Arbeitsgruppe im Krankenhaus auf. "Wir möchten anderen Kulturen auf Augenhöhe begegnen und machen uns auf den Weg", so Dr. Deitmer.
Im Rahmen eines kurzen Vortrages erläuterte die Qualitätsbeauftragte, Alida Hollein, die weiteren geplanten Aktionen, die dazu beitragen sollen, den interkulturellen Austausch zu fördern. Dazu zählen ein Besuch der Neubeckumer Moschee, die Aufführung eines Theaterstücks, in dem kulturrelevante Elemente behandelt werden und ein Kochevent für die Mitarbeiter des Krankenhauses, bei dem kulinarische Köstlichkeiten anderer Kulturen hergestellt werden sollen. Ebenfalls angedacht ist das Angebot von traditionellem Tee in der Cafeteria des Krankenhauses, ein muslimischer Besuchsdienst und die Patenschaft mit einem Krankenhaus eines anderen Landes.
Der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Beckum, Dr. Rudolf Grothues, betonte, dass das christliche Krankenhaus das Gebot der Nächstenliebe aktiv lebt und mit dem interkulturellen Gebetsraum eine Vorreiterstellung einnimmt.
Die Vertreter der arabischen und türkischen Gemeinde bedankten sich für das gelungene Projekt der Zusammenarbeit im Rahmen eines interreligiösen Dialogs. "Das spielt für die Verständigung der Bevölkerung eine große Rolle", erklärte der Generalkonsul, Baskonsolos Nafi Cemal Tosyali. "Wir sind auf einem guten Weg und es gibt viel Interesse für diesen Weg und Unterstützung von allen Seiten", lobte Propst Irmgedruth das interkulturelle Projekt.
Das Beckumer Krankenhaus ist das erste im Kreis Warendorf, das einen solchen Gebetsraum anbietet und hat damit eine Vorbildfunktion. Mittelfristig soll, im St. Elisabeth-Hospital Beckum, ein eigener Raum der Religionen als alternativer Gebetsraum angeboten werden. Zudem liegen bereits heute Flyer zu bestimmten Themengebieten in verschiedenen Sprachen vor. Außerdem gibt es im Krankenhaus Mitarbeiter, die in 15 verschiedenen Sprachen als Dolmetscher eingesetzt werden können.