Mittwoch, 02.06.2004

Was ist Basale Stimulation?

Erklärt wird der Begriff als "Pflegekonzept zur Förderung und Begleitung von wahrnehmungsbeeinträchtigten Menschen".

Erklärt wird der Begriff als "Pflegekonzept zur Förderung und Begleitung von wahrnehmungsbeeinträchtigten Menschen". Was sich in der Praxis dahinter verbirgt, wissen 16 Krankenschwestern und Pfleger unterschiedlicher Fachrichtungen jetzt genauer: Sie nahmen an einem dreitägigen Basiskursus zur Basalen Stimulation im St. Elisabeth-Hospital teil.Petra Berghoff, Fachkrankenschwester und pflegerische Leitung der Intensivstation, ist Expertin für dieses besondere Pflegekonzept. Sie hat die Arbeit nach dem Konzept im Beckumer Krankenhaus etabliert und gibt ihr Wissen auch in Kursen weiter. So waren diesmal im Kursus neben Krankenschwestern aus dem St. Elisabeth-Hospital auch wieder Mitarbeiter aus anderen Krankenhäusern, Alten- und Behinderteneinrichtungen und einem Hospiz Teilnehmer. "Von großer Bedeutung ist in der Basalen Stimulation, auf den Patienten individuell einzugehen. So beschäftigt sich der Pflegende hier auch mit dem biographischen Hintergrund des Patienten", führt Petra Berghoff aus. Nur so sei die Möglichkeit gegeben, eine für den Menschen "passende" Art der Förderung und Begleitung zu entwickeln. Für einen unruhigen, angespannten Patienten kann eine beruhigende Waschung die richtige Maßnahme sein, um ihm zur Entspannung zu verhelfen. Ein komatöser Mensch braucht eventuell intensive Geschmackserlebnisse mit von ihm bevorzugten Getränken, um wacher zu werden und wieder Kontakt zur Außenwelt aufnehmen zu können. Auch im akustischen Bereich ist Stimulation möglich - vom Patienten gerne gehörte Musik kann Anknüpfungspunkt zu früheren Erlebnissen sein. Anspannung und Verwirrung lassen dank Basaler Stimulation nach, so die Beobachtung der Pflegenden im St. Elisabeth-Hospital, von dessen Know-how nun auch andere Häuser profitieren, deren Mitarbeiter am Basiskursus teilgenommen und ein Zertifikat erhalten haben. Ein weiterer Basiskursus findet statt vom 23. bis 25. März, jeweils von 9 bis 16 Uhr, im Konferenzraum des St. Elisabeth-Hospitals Beckum. Weitere Infos und Anmeldung: Petra Berghoff, Bröckstraße 22, 59510 Lippetal, Telefon 02527 / 918490.

Quelle: "Die Glocke", Montag, 8. März 2004