Er führte aus, dass sich in den vergangenen Jahren viele Krankenhäuser zusammengeschlossen haben. In diesem Zusammenhang sei zu sehen, dass St. Elisabeth nun als zwölftes Krankenhaus unter dem Dach der St.-Franziskus-Stiftung in Münster die Gesellschaftsform einer GmbH angenommen habe. Der Zusammenschluss berge viele Vorteile, vom Nutzen des gemeinsamen fachlichen Erfahrungswissen wie dem Qualitätsmanagement bis hin zu Vorteilen im gemeinsamen Einkaufs. Auch wenn die Investitionen vom Land derzeit gesteppt wurden, so stehe der Krankenhausstandort Beckum wegen der Neueinrichtung der Geriatrie an erster Stelle der Investitionsliste.
Die wichtigste Strukturveränderung im Krankenhaus sei die begonnene Umstellung des Preissystems auf diagnoseabhängige Leistungsentgelte die so genannten DRG.s. Die Berechnung erfolgt nicht mehr über die Anzahl der Tage im Krankenhaus, sondern über die erbrachte Leistung nach Fallgruppen. Der wirtschaftliche Erfolg oder Misserfolg eines Krankenhauses entscheide sich nunmehr dadurch, inwieweit es durch die Planung von Behandlungspfaden gelinge die Normalverweildauer bei einer entsprechenden Diagnose einzuhalten oder gar zu unterschreiten. Diese Veränderung habe schon jetzt dazu geführt, die durchschnittliche Verweildauer in allen Krankenhäusern auf 8,9 Tage zu reduzieren, machte der Referent deutlich.
Die Leistungsverdichtung uns Erhöhung des wirtschaftlichen Drucks sei auch politisch gewollt, so Dr. Möhring. Das Beckumer Krankenhaus habe sich sehr gut auf das neue Preissystem eingestellt und sei wirtschaftlich robust. Dies erkenne man schon daran, dass in Beckum im Unterschied zu vielen anderen Häusern keine Notwendigkeit bestehe, tarifliche Abstriche wie etwa eine Kürzung des Weihnachtsgeldes vorzunehmen.
Bei der anschließenden Diskussion wurde besonders von älteren Patienten zu bedenken gegeben, dass aufgrund der verkürzten Verweildauer häufig die medizinische Akut-Behandlung zwar abgeschlossen, die alltäglichen Fähigkeiten jedoch ohne Hilfe noch nicht wiederhergestellt seien. Diese zumeist pflegerischen Hilfestellungen mussten privat finanziert werden, weil sie weder über die Krankenkasse noch über die Pflegeversicherung abzurechnen seien. Diese Problematik sei bisher ungeklärt, räumte Dr. Möhring ein. Er verwies aber darauf, dass die Geriatrie mit dem Angebot der Früh- Reha und Tagesklinik eine gezielte Problemlösung darstelle.