Dienstag, 04.10.2011

Bessere Versorgung von Unfallopfern: St. Elisabeth-Hospital Beckum wurde ausgezeichnet

Nach einem Unfall zählt jede Minute: Die bestmögliche Versorgung von Unfallopfern ist daher das Ziel des länderübergreifenden Traumanetzwerks NordWest. Hierzu haben sich Kliniken aus Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und eine Klinik aus den Niederlanden zusammengeschlossen.

Dr. med. Thomas Weber, Chefarzt der Chirurgie am St. Elisabeth-Hospital Beckum (Mitte), nahm aus den Händen von Prof. Dr. Johannes Sturm und Annette Künzel, Geschäftsführerin der Zertifizierungsgesellschaft Diozert das begehrteZertifikat entgegen.

Jetzt haben die 25 Kliniken des Traumanetzwerks NordWest zum ersten Mal den aufwändigen Zertifizierungsprozess der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) erfolgreich abgeschlossen. Dabei wurden die Strukturen in den einzelnen Kliniken und im gesamten Netzwerk grundlegend von unabhängigen Gutachtern überprüft.

Das Traumanetzwerk NordWest zählt zu den größten seiner Art in Deutschland und im Netzwerkgebiet wurden im Jahr 2010 rund 1.000 lebensbedrohlich verletzte Unfallopfer versorgt. "Wir sind stolz darauf, dass das St. Elisabeth-Hospital in Beckum neben dem St. Josephs- Hospital Warendorf zu den beiden Häusern des Kreises Warendorf zählt, die mit dem Zertifikat "Traumanetzwerk NordWest ausgezeichnet wurden", erklärte der Verwaltungsdirektor des heimischen Krankenhauses, Dr. Jan Deitmer. Bei der Übergabe der Urkunden in Münster betonte die NRW-Gesundheitsministerin, Barbara Steffens:" Die effiziente und schnelle medizinische Versorgung schwer verletzter Patientinnen und Patienten ist eines der vorrangigsten Ziele der modernen Medizin. Gerade in diesem Bereich ist die enge Kooperation von Kliniken, Rettungsdiensten und Leitstellen enorm wichtig. NRW als größtes Flächenland hat ein sehr leistungsfähiges Rettungssystem. Die Gründung und die Qualitätskontrolle von Traumanetzwerken, baut auf die hohe Versorgungsqualität in NRW und den benachbarten Regionen weiter auf. Jede Minute, die beim Transport von der Unfallstelle in eine Klinik durch eine noch bessere Zusammenarbeit eingespart wird, hilft allen Beteiligten, das Leben der Patientin und des Patienten retten zu können".

Die Zertifizierung des Traumanetzwerks NordWest belege erneut die hohe Versorgungsqualität, so die Ministerin. Das gemeinsame Ziel der Partner im Netzwerk ist die Zusammenarbeit bei der Versorgung schwer verletzter Unfallopfer permanent zu verbessern. So sollen etwa Unfallopfer innerhalb von 30 Minuten in eine aufnahmebereite Klinik zur weiteren medizinischen Versorgung gebracht werden. Auch die Verlegung von Unfallopfern in Krankenhäuser zur Weiterbehandlung soll weiter optimiert werden. Das St. Elisabeth-Hospital in Beckum gilt als "Lokales Traumazentrum" und kann im Falle einer Katastrophe, wie beispielsweise einer Massenkarambolage, zugeordnete Unfallopfer versorgen. Daneben gibt es regionale und überregionale Traumazentren.
"Das bestehende Netz der Zusammenarbeit wird durch diese Kooperationsform noch enger geknüpft", so Prof. Dr. Johannes Sturm von der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie.