Donnerstag, 18.06.2020

Ersehnte minimal invasive Schilddrüsen-OP

Die Corona-Krise führte dazu, dass sich das Gesundheitssystem stark auf die Behandlung der entsprechenden Patienten konzentrierte und Betten freigehalten werden mussten. Operationen, Voruntersuchungen und alle Termine die verschiebbar waren, wurden auch verschoben. Eine große Sorge vieler Menschen war, dass erforderliche Behandlungen zu lange hinausgezögert werden, wie das St. Elisabeth-Hospital Beckum mitteilt.

Alexandra Marienfeld freut sich über die erfolgreiche Behandlung durch den Chefarzt Dr. Kushtrim Shala.

In dieser Situation befand sich auch Alexandra Marienfeld, die wegen einer schnell wachsenden Schilddrüse über Schluckbeschwerden klagte. "Bei mir wuchs die Schilddrüse so schnell, dass ich kaum noch schlucken konnte und auch das Atmen fiel mir schwer", erzählte die Ennigerloherin, die sich die Frage stellte, wie schnell sie einen Termin für einen Eingriff in Corona-Zeiten bekommen würde. Gewissheit brachte ihr eine Ultraschalluntersuchung in der Allgemein- und Viszeralchirurgie im St. Elisabeth-Hospital Beckum, bei Dr. Shala. "Ich wurde am Montag operiert und konnte das St. Elisabeth-Hospital Beckum bereits am Mittwoch wieder verlassen", berichtet sie erleichtert und freut sich darüber, dass ihre Stimme nicht gelitten hat, sie ohne Beschwerden trinken und essen kann und ihr auch das Atmen wieder leicht fällt.

Vorsicht war geboten, weil sich der Stimmbandnerv ganz in der Nähe der Schilddrüse befindet. "Mit Hilfe des sogenannten Neuromonitoring überwachen wir routinemäßig während der Operation die Funktion der Stimmbandnerven. Zusammen mit einer subtilen Operationstechnik mit zarten Instrumenten und Lupenbrille, hilft uns dies, eine Stimmbandlähmung zu verhindern", so der Chefarzt Dr. Kushtrim Shala.

"Der Begriff minimal-invasive Schilddrüsen-Chirurgie beschreibt übrigens keine konkrete Operationsmethode. Er ist ein Überbegriff und bedeutet im Prinzip so viel wie maximal schonende Chirurgie", so Dr. Shala. Dabei wird der Zugangsweg, der Hautschnitt, für die operative Maßnahme am Zielorgan so klein wie möglich gehalten. Die eigentliche Operation im Körperinneren ist bei minimal-invasiver und herkömmlicher Chirurgie vergleichbar. Minimal-invasive Operationen führen jedoch zu geringeren Schmerzen und zu einem günstigeren kosmetischen Resultat als die herkömmliche Chirurgie

Der Chefarzt vermutet, das etwa ein Drittel der älteren Bevölkerung in ihrem Leben zu wenig Jod zu sich genommen hat, was zu einer Erkrankung der Schilddrüse führen kann. Die Patienten, die dann operiert werden müssen, quält meist die Frage nach Stimmbandschäden. "Diese Angst kann ich den Patientinnen und Patienten nehmen, denn das ist eine Frage von Technik und Routine", so Dr. Shala, der sich darüber freut, dass sich Alexandra Marienfeld so rasch von der Operation erholt hat.

"Schilddrüsenerkrankungen gehören zu den häufigsten Krankheitsbildern in Deutschland, bleiben jedoch in vielen Fällen unbemerkt. Das Prinzip der Schilddrüsenoperation besteht in der Entfernung des krankhaften Schilddrüsengewebes und reicht von der Ausschälung einzelner Knoten über die teilweise oder komplette Entfernung des Schilddrüsenlappens bis hin zur Entfernung der kompletten Schilddrüse", erklärt Dr. Shala. Der Facharzt für Allgemein- und Viszeralchirurgie, der seit Dezember 2019 im St. Elisabeth-Hospital Beckum tätig ist, etablierte hier die minimalinvasive Schilddrüsen-Chirurgie nach modernen Standards. Dr. Shala ist dabei mit mehr als 1000 durchgeführten Eingriffen im Bereich der Schilddrüsenchirurgie ein ausgewiesener Experte in unserer Region.