Mittwoch, 01.07.2015

Inkontinenz - Aktuelle Themen der Versorgung

Umfassende Informationen zum Thema Inkontinenz erhielten rund 100 Interessierte und Ärzte, die Gast bei einer Informationsveranstaltung des Beckenboden- und Kontinenzzentrums Ahlen-Beckum im St. Elisabeth-Hospital Beckum, waren.

Guido H. Boucsein, Beate Werner (Beraterin für Medizinprodukte), Dr. Frank Klammer, Anne Pelster, Sandra Opalla (Beraterin für Medizinprodukte), Dr. Dr. Markus Gantert und Dr. Thomas Vömel (v.l.) informierten über die Ursachen und die Therapie zum Thema "Inkontinenz".

Die Veranstaltung stand im Zeichen der Welt-Kontinenz-Woche (WCW), einer jährlich weltweit stattfindenden Veranstaltungswoche zu Themen der Harn- und Stuhlinkontinenz.

"Harninkontinenz ist ein Beschwerdebild, das die betroffenen Menschen einschränkt und es ist wichtig, ihnen Unterstützung zu geben, damit sie von dem Leiden befreit werden", so der Chefarzt der Urologie, am St. Elisabeth-Hospital Beckum, Guido H. Boucsein. Er erläuterte, das sich in dem Beckenboden- und Kontinenzzentrum Ahlen-Beckum Ärzte und Fachpersonal aus verschiedenen Bereichen zusammengeschlossen haben, zu denen die Urologie, die Gynäkologie, die Chirurgie, die Neurologie, die Geriatrie, die Pflege, die Physiotherapie, die Apotheken, die Selbsthilfegruppen und auch die Verbände der Deutschen Kontinenzgesellschaft gehören. Alle gemeinsam verfolgen das Ziel, den Patientinnen und Patienten, die von Inkontinenz betroffen sind, gemeinsam und in enger Abstimmung miteinander, zu helfen.

Risikofaktoren für die Harninkontinenz sind ein höheres Alter, zunehmendes Körpergewicht, eingeschränkte körperliche Aktivität, schwere körperliche Arbeit, falsches Heben, die Anzahl der Entbindungen, aber auch neurologische Erkrankungen. "Die Hälfte der Menschen über 60 Jahre sind von Symptomen der "überaktiven Blase" betroffen", so Boucsein. Anhand von Fallbeispielen erläuterte er die Möglichkeit Hilfe zu leisten.

Das Stuhlinkontinenz viele Gründe haben kann, zu denen Nervenschäden, Verletzungen, Muskelschwäche, Tumorerkrankungen und vieles mehr zählen, erläuterte der Chefarzt, Dr. Frank Klammer, vom St. Franziskus-Hospital Ahlen. "Die äußere Betrachtung, tastende Untersuchungen, die Enddarmspiegelung oder auch eine Ultraschalluntersuchung können hier zur Abklärung des Grundes führen, so dass die entsprechende Maßnahme durch Medikamente, physikalische Therapie oder auch durch eine Operation getroffen werden kann.

Das in früheren Jahren bei Frauen großzügig die Gebärmutter entfernt wurde und das heute nicht mehr so ist, verdeutlichte der Chefarzt der Frauenklinik am St. Franziskus-Hospital Ahlen, Dr. Dr. Markus Gantert. Er ging auf die Möglichkeiten der Urogynäkologie ein und erläuterte, dass mit minimalinvasiver Chirurgie, Netzmaterialien und Bändchen vielfach geholfen werden kann. Es folgten Informationen des Chefarztes der Geriarie am St. Elisabeth-Hospital Beckum, Dr. PD Thomas Vömel bevor Anne und Kathrin Pelster physiotherapeutische Übungen für zu Hause vorführten, die den Beckenboden stärken.

Im Anschluss hatten die Besucher die Möglichkeiten, Fragen zu stellen.