Eingeleitet wurde die Konferenz durch eine Videodiskussion mit dem Gesundheitspolitischen Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Tino Sorge. Dieser kritisierte die Reformvorschläge des SPD-Gesundheitsministers Lauterbach deutlich und mahnte, dass der Bund rechtlich nicht über den Weg der Finanzierung in die Krankenhausplanungshoheit der Länder eingreifen könne. Jedoch könne die geplante NRW-Krankenhausreform durch den dafür zweifelsfrei zuständigen Minister Karl-Josef Laumann als Vorbild für ganz Deutschland dienen.
"Nicht nur als Bundestagsabgeordneter, sondern auch als Bürger des Kreises Warendorf ist mir ein gutes und erreichbares Netz an Krankenhäusern in Stadt und Land total wichtig. Leuchtturmprojekte in den Großstädten und Verschlechterung der Versorgung auf dem Land, wie es die Krankenhausreform von Minister Lauterbach zur Folge hätte, wird es mit mir nicht geben", so Rehbaum zu den Plänen, die zur qualitativen Herabstufung oder Schließung kleinere Krankenhäuser, insbesondere dem Land, führen würde.
Auch Heinz Wesseler, der Kaufmännische Leiter des Marien-Hospitals Oelde gab zu bedenken, dass es gerade älteren Menschen kaum oder nur mit großen Schwierigkeiten möglich sei, eine Uniklinik aufzusuchen, wenn sie nicht im direkten Einzugsgebiet großer Städte wohnten.
Dr. Ansgar Klemann, Geschäftsführer im St. Josef-Stifts Sendenhorst, mahnte besonders die ausufernde Bürokratisierung im Gesundheitswesen an, die zu immer mehr Kosten führt. "Nach der Personalnot im Gesundheitswesen ist die Entbürokratisierung das drängendste Thema. Jede Behandlung zieht einen Wust an Akten hinter sich her. Das verkompliziert und verlangsamt unnötig Prozesse", äußerte sich Klemann, der hier den Bund in der Pflicht sieht, Abhilfe zu schaffen.
„Michael von Helden, Vorstand des Josephs-Hospitals Warendorf merkte an, dass neben der geplanten Reform der Betriebskostenfinanzierung die seit Jahrzehnten unzureichende Investitionskostenfinanzierung durch die Bundesländer nicht vergessen werden dürfte. Nur wenn man auch die Höhe der Investitionskostenfinanzierung nach oben anpasst, kann eine auskömmliche Finanzierung der Krankenhäuser erreicht werden.“
Anja Rapos, Geschäftsführerin im St. Franziskus-Hospital Ahlen, hob die vernünftigen Ansätze bei den Reformbemühungen in Nordrhein-Westfalen hervor. Es sei jedoch besonders wichtig, dass Bundesvorgaben zur Finanzierung und Landesvorgaben zur Krankenhausplanung nicht als parallele Systeme etabliert werden sondern aufeinander abgestimmt werden..
Die Klinikleiterkonferenz soll im nächsten Jahr wiederholt werden.