Mittwoch, 30.03.2011

Neues Beratungs- und Hilfsangebot für Frauen und Männer mit Senkungs- oder Inkontinenzbeschwerden im Kreis Warendorf

„Der Zustand der Inkontinenz, im Volksmund auch Blasenschwäche genannt, ist eine weit verbreitete behandelbare Störung des Zusammenspiels der Organe und Muskeln im Bereich des Beckens und des Beckenbodens, die eine erhebliche Einschränkung der Lebensqualität mit sich bringt“, erklärte der Chefarzt Dr. Matthias Stamm.

Dr. Thomas Vömel, Dr. Peter Lüdemann, die Physiotherapeuten Anja Krabus und Bernd Pelster, Dr. Matthias Stamm, Guido Boucsein, Verwaltungsdirektor, Winfried Mertens, Dr. Norbert Dahrenmöller und der Verwaltungsdirektor, Dr. Jan Deitmer (v.l.) freuen sich über die Neugründung des Beckenboden- und Kontinenzzentrums Ahlen-Beckum.

Jede zweite bis dritte Frau leidet im Laufe ihres Lebens unter eine behandlungsbedürftigen Inkontinenz und Senkung der Gebärmutter. Aber auch Männer sind mit zunehmendem Alter von der Symptomatik betroffen. Diese Störungen können durch eine angeborene Bindegewebsschwäche, durch Hormonveränderungen, durch Übergewicht, durch schweres Heben und als Folge von Entbindungen auftreten. „Ungewollter Harn- und Stuhlverlust ist für Frauen wie für Männer mit erheblichem Leidensdruck verbunden. Das Alltagsleben, sportliche Aktivitäten und die Sexualität können mehr oder weniger beeinträchtigt werden“, so der Mediziner.  

Unter dem Dach der Deutschen Kontinenz Gesellschaft ist nun ein fachübergreifendes Zentrum für Inkontinenz und Senkungsbeschwerden im St. Franziskus-Hospital Ahlen und im St. Elisabeth-Hospital Beckum etabliert worden, das fachspezifische Kenntnisse bündelt, um den Betroffenen ein individuelles Therapiekonzept anbieten zu können.  

Der Kern des neuen Teams setzt sich zusammen aus dem Chefarzt Dr. med. Matthias Stamm, dem leitenden Oberarzt Dr. med. Norbert Dahrenmöller, beide Frauenklinik Ahlen und dem Chefarzt Guido H. Boucsein, Urologie St. Elisabeth-Hospital Beckum. Unterstützend stehen die Fachabteilungen der Chirurgie, Neurologie, Radiologie, Geriatrie und Physiotherapie aus Ahlen und Beckum dem Gründungsteam zur Seite.  

Im Wesentlichen stehen den Betroffenen zwei Therapiemöglichkeiten zur Verfügung: Zum einen die konservative Therapie (medikamentöse Therapie, Ernährungsberatung, Physiotherapie, Reizstromtherapie, Biofeedback-Verfahren, Pessareinlagen) und die operative Therapie zu der die minimal-invasive Operationen zur Wiederherstellung der Harninkontinenz sowie die Beckenbodenrekonstruktionen mit und ohne Implantation von Netzen, gehören.  

Die Zuweisung zu der ambulanten Untersuchung erfolgt durch den betreuenden, niedergelassen Haus- oder Facharzt. Die Untersuchungsergebnisse werden kurzfristig in fachübergreifenden Fallkonferenzen der beteiligten Fachdisziplinen diskutiert und abschließend wird ein gemeinsames, individuelles Therapiekonzept den Betroffenen und dem zuweisenden Haus- oder Facharzt vorgeschlagen.  

Das Ziel der Inkontinenzbehandlung ist eine nachhaltige Verbesserung der Lebensqualität für die Betroffenen. „Inkontinenz ist kein Tabu-Thema, lassen Sie uns darüber reden!“, fordern die Mitglieder des Beckenboden- und Kontinenzzentrums.  

 Interessierte können sich bei Fragen an folgende Adressen wenden:

Chefarzt Dr. med. Matthias Stamm, Tel.: 02382/858-323 und
Chefarzt Guido H. Boucsein, Tel.: 02521/841-385