Donnerstag, 14.03.2013

Prophylaxe und Therapie des Ulcus Cruris

Zu einer Fortbildungsveranstaltung zum Thema "Wundmanagement" hatte die Regionalarbeitsgruppe der Initiative Chronische Wunden (ICW) Warendorf, alle Interessierten, in das St. Elisabeth-Hospital Beckum, eingeladen.

Zu den Mitglieder des Organisationskomitees der Veranstaltung gehörten: Ursula Laffien, Sandra Kampmeier, Susanne Kleinestrangmann, Claudia Franzke, Mario Ossenbrink, Marion Frochte, Birgit Nagel und Anne Schulte.

Die Referenten, Mario Ossenbrink und Carsten Pecher gaben ihre Kenntnisse und Erfahrungen zum Thema "Chronische Wunden" weiter.

Rund 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem Bereich der Pflege waren der Einladung gefolgt und hörten aufmerksam die Vorträge der beiden Referenten, Mario Ossenbrink, Wundexperte ICW und Carsten Pecher, Mitarbeiter der Firma Lohmann & Rauscher.

Mario Ossenbrink referierte zum Thema Ulcus cruris. "Es gibt in Deutschland rund zwei Millionen Betroffene, die an einem "offenen Bein" erkrankt sind", so Ossenbrink. "Er führte aus, dass Unterschenkelgeschwüre durch venöse oder arterielle Durchblutungsstörungen der Beine zustande kommen können. Das arterielle Ulcus cruris wird durch die pAVK (periphere arterielle Verschlusskrankheit) ausgelöst, dass venöse Ulcus cruris durch die chronisch venöse Insuffizienz, eine chronische Venenschwäche infolge Erkrankungen wie einer abgelaufenen Thrombose, oder auch einem Krampfaderleiden. "Des weiteren gibt es auch eine Mischform des Ulcus cruris mit arterieller und venöser Begleiterkrankung. Insbesondere deshalb ist eine korrekte Diagnostik von essentieller Wichtigkeit für die weitere Therapie", so Ossenbrink. Bei falscher oder nicht korrekter Diagnosestellung kann es sonst für den Patienten infolge einer gestörten Durchblutung gefährlich werden.

Der Referent erläuterte die Anatomie und Physiologie des Beinvenensystems, erklärte die verschiedenen diagnostischen Möglichkeiten und ging sowohl auf die konservativen, als auch die operativen Therapieoptionen in der Ulcustherapie ein, sowie auf die Prophylaxe zur Vermeidung von Rezidiven.

Anhand von Fotos aus der Praxis, die das Gewebe in großen Bereichen zerstört zeigten, konnten sich die Zuhörer ein Bild von dieser Erkrankung machen, welche die Lebensqualität der Betroffenen erheblich einschränkt.

Der Referent Carsten Pecher widmete seinen Vortrag dem Themenbereich der Kompressionstherapie, welche in der Behandlung des venösen Ulcus cruris neben einer hydroaktiven Wundversorgung das Mittel der Wahl darstellt. In einem Workshop legten die Kursteilnehmer anschließend Kompressionsverbände an und optimierten hier ihre Fertigkeiten.

Im Anschluss an die Veranstaltung bestand die Möglichkeit, Fragen an die Referenten zu richten.

Die Initiative Chronische Wunden wurde 1995 von Ärzten, Pflegenden, Mitarbeitern der Kostenträger und anderen engagierten Personen ins Leben gerufen, um Prophylaxe und Therapie von Menschen mit chronischen Wunden zu verbessern. Sie möchte praxisnah überall eine für den Patienten optimale Versorgung erreichen. Die Arbeitsgruppe Warendorf wurde im Herbst 2011 neu gegründet.