Dienstag, 01.12.2009

Sechs Monate psycho-onkologische Krebsberatung im St. Elisabeth-Hospital

Hohe Nachfrage bestätigt Beratungskonzept. Seit nunmehr einem guten halben Jahr bietet die Krebsberatungsstelle des Tumornetzwerk Münsterland e. V. in Kooperation mit dem St. Elisabeth-Hospital krebskranken Menschen und ihren Angehörigen umfassende psychosoziale und informative Beratung und Begleitung in Beckum an.

Die hohe Nachfrage nach der Krebsberatung am St. Elisabeth-Hospital bestätigt das Konzept der Beteiligten von Tumor-Netzwerk, Volksbank und Krankenhaus.

Dabei geht es zum einen um die Beratung zu Themen wie z. B. Reha, Schwerbehinderung oder finanzielle Hilfen und praktische Unterstützung bei der Antragstellung. Zum anderen wird eine psychoonkologische Begleitung angeboten, bei der die Krankheitsverarbeitung und z.B. Angstbewältigung und der Umgang mit den Veränderungen, die die Erkrankung mit sich bringt, im Mittelpunkt stehen.  

„Das Angebot wird wirklich gut genutzt. Die Sprechstunden sind fast immer ausgebucht und einige Male haben wir bereits Zusatztermine angeboten“, zieht Viola Kowal, Mitarbeiterin der Krebsberatungsstelle in Münster, Resümee. Die Diplom-Sozialpädagogin betreut die Außenstelle in Beckum, in der sie an jedem 2. und 4. Freitag im Monat für Fragen rund um die Krankheit Krebs zur Verfügung steht. Dabei kommen einige Klienten nur ein- bis zweimal in die Sprechstunde, um beispielsweise Hilfestellung beim Ausfüllen eines Reha-Antrages in Anspruch zu nehmen; andere nutzen sie auch längerfristig, um sich psychoonkologisch begleiten zu lassen.

Gudrun Bruns, Leiterin der Krebsberatungsstelle, erläutert dazu ihr Konzept: „Neben unserer Arbeit in Münster konnten wir mit Unterstützung der Deutschen Krebshilfe mittlerweile 14 Außenstellen im ganzen Münsterland einrichten. Es ist uns ein wichtiges Anliegen, krebskranke Menschen und ihre Angehörigen möglichst wohnortnah beraten zu können; für viele Menschen wäre sonst die Nutzung des Angebotes gar nicht denkbar.“

Die Beratung richtet sich vornehmlich an Betroffene und Angehörige, die sich nicht in stationärer Behandlung befinden, während eines  Krankenhausaufenthaltes sind die Mitarbeiter/-innen des Sozialdienstes, der Krankenhausseelsorge und die Pflegeüberleitungskraft die richtigen Ansprechpartner.

Unterstützt wurde die Implementierung dieses Angebotes durch die großzügige Spende der Volksbank Beckum, welche die Mitgliedschaft des St.-Elisabeth-Hospitals im Verein des Tumornetzwerk Münsterland ermöglicht. „Es ist schön, zu sehen, dass dieses Projekt so gut angenommen wird“, finden Dirk Komitsch und Stefan Hoffmann vom Vorstand der Volksbank Beckum. „Wir halten die Unterstützung von Menschen, die von Krebs betroffen sind, für außerordentlich wichtig und fördern dieses Angebot deshalb sehr gern.“

Dr. Jan Deitmer, Verwaltungsdirektor des Krankenhauses, betont, dass das Angebot sich nicht alleine auf Beckum beschränkt sondern Menschen aus der gesamten Region dazu eingeladen sind und es auch nutzen: „Es war unser Ziel, dass möglichst viele Menschen von diesem Angebot erfahren, und das ist uns auch gut gelungen!“

Ergänzend zu der psychosozialen Beratung sollen ab 2010 auch Informationsveranstaltungen wie z.B. Vorträge stattfinden. „Der Bedarf nach medizinischen Informationen ist groß, und es gibt viele Verunsicherungen, die mit der Diagnose „Krebs“ einhergehen. Mit dem Angebot eines Vortrages zum Beispiel zum Thema Brustkrebs wird Betroffenen die Möglichkeit gegeben, Fragen zu klären und etwas mehr Sicherheit im Umgang mit der Erkrankung zu erlangen“, erläutert Gudrun Bruns den Sinn einer solchen Veranstaltung.

Seit 1993 bietet die Krebsberatungsstelle des Tumornetzwerk im Münsterland (TiM) e. V. in Münster und im Münsterland krebskranken Menschen und ihren Angehörigen und Freunden ambulante psychoonkologische Beratung und Begleitung an. Der Hauptsitz der Einrichtung ist in Münster im Gesundheitshaus.

Die Sprechstunde findet an jedem 2. und 4. Freitag im Monat von 9.30 – 12.30 Uhr im St. Elisabeth-Hospital, Raum 705, 7. Etage, Elisabethstr. 10, 59269 Beckum statt. Eine Anmeldung unter Tel. 0251-62562010 ist erforderlich.