Mittwoch, 19.09.2018

St. Elisabeth-Hospital Beckum gemeinsam mit St. Barbara-Klinik Hamm-Heessen als Alterstraumazentrum zertifiziert

Klinikübergreifende Zusammenarbeit führt zu optimalem Behandlungsergebnis

Spezialisten aus Beckum und Hamm brachten das Alterstraumazentrum städteübergreifend auf den Weg: Paulina Romaniuk, Dr. med. Helmut Bülhoff, der ehemalige Chefarzt, PD Dr. med. Thomas Vömel, Friso Tiedtke und Julia Nieländer (v.l.)

Bei älteren Patienten haben Knochenbrüche häufig weitreichende Folgen: Lange Krankenhausaufenthalte, Pflegebedürftigkeit und nicht selten können sich die Patienten zumindest übergangsweise nicht mehr selbst versorgen. Vor diesem Hintergrund sind vor allem für diese Patienten besondere Operationstechniken und Behandlungsmethoden erforderlich.

Um gerade ältere Menschen dementsprechend behandeln zu können, haben die Fachabteilung für Geriatrie des St. Elisabeth-Hospitals Beckum und die Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Sporttraumatologie der St. Barbara-Klinik Hamm-Heessen ein städteübergreifendes Alterstraumazentrum gegründet. Bereits seit drei Jahren besteht eine regelmäßige Zusammenarbeit der Unfallchirurgen und Geriater der beiden Krankenhäuser, die der St. Franziskus-Stiftung in Münster angehören. Das gemeinsam erarbeitete Konzept wurde jetzt durch die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie zertifiziert.

Patienten ab einem Alter von 70 Jahren, die in der Unfallchirurgie aufgenommen werden, durchlaufen das sogenannte ISAR-Screening. Bei einem positiven Ergebnis wird der Patient nach den Kriterien des Alterstraumazentrums behandelt. Dazu gehören beispielsweise spezialisierte Operationsverfahren mit minimalinvasiven Techniken und besondere Implantate, die auch bei Osteoporose einen starken Halt geben. Dadurch wird die Mobilität und Beweglichkeit der Patienten verbessert. Darüber hinaus wird direkt Kontakt mit den Fachärzten der Geriatrie aufgenommen. So profitieren die Patienten bereits während der frühen postoperativen Phase von der geriatrischen Fachkompetenz. Mögliche Komplikationen wie das postoperative Delir können so häufig verhindert werden.

"Zweimal wöchentlich führen wir eine gemeinsame Visite mit einem Facharzt aus der Beckumer Geriatrie durch", erläutert Dr. Helmut Bülhoff, Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie an der St. Barbara-Klinik. "Umgekehrt erhalten die Patienten, die im Anschluss an die operative Versorgung zu Rehabilitationsmaßnahmen nach Beckum verlegt werden, unfallchirurgische Visiten durch uns."

Und die Zusammenarbeit lohnt sich: Die Kompetenzen aus Unfallchirurgie und Geriatrie, aus der Pflege, Physiotherapie und dem Sozialdienst ergänzen sich zu einem nachweislich besseren Behandlungsergebnis.