Donnerstag, 09.02.2012

Thema Demenz interessierte breite Öffentlichkeit

Im Rahmen der Reihe "Medizinischer Mittwoch" hatte Dr. med. Thomas Vömel, Chefarzt der Geriatrie am St. Elisabeth-Hospital Beckum, ins heimische Krankenhaus eingeladen, um über das wichtige Thema Demenz zu informieren.

Rund 200 Interessierte waren in das St. Elisabeth-Hospital Beckum gekommen, um sich über das Thema Demenz zu informieren.

Dr. med. Thomas Vömel, hielt einen informativen Vortrag zum Thema "Demenz".

Der Mediziner erläuterte dem interessierten Publikum zunächst die verschiedenen Begriffe, die es im Zusammenhang mit diesem Thema gibt. Anhand eines Schaubildes verdeutlichte er das Aussehen von Verbindungen, sogenannten Synapsen im Gehin. Mit Hilfe einer Grafik zeigte er auf, dass viele Demenzerkrankungen erst ab 80 Jahren auftreten und mit zunehmendem Alter ansteigen. "Trotzdem ist hervorzuheben, dass 60 Prozent aller 100-jährigen nicht an Demenz leiden", so Dr. Vömel.

In der Bundesrepublik Deutschland sind rund 2,5 bis 3 Millionen Menschen, die älter sind als 70 Jahre, von Demenz betroffen. Aufgrund des demografischen Wandels und einer immer älter werdenden Gesellschaft, steigt diese Zahl um 10% pro Jahr. In den Ländern Europas werden rund 70% der Demenzkranken zu Hause durch ihre Angehörigen versorgt", erklärte der Referent.

ei der Erkrankung sind das Gedächtnis und die Intelligenz gleichzeitig beeinträchtigt, wobei die Demenzerkrankung ein normaler Alterungsprozess ist. Die leichte Form der Demenz ist charakterisiert von zunehmender Vergesslichkeit, der Unfähigkeit neue Informationen zu speichern sowie zunehmenden sinnlosen Handlungen. Bei der mittelschweren Form der Demenz lassen die intellektuellen Fähigkeiten für die Umgebung erkennbar nach, die Menschen sind unfähig komplexe Sachverhalte zu erfassen, Lösungen für neue Problemstellungen zu finden und früher erlernte Denkinhalte aus dem Gedächtnis abzurufen. Bei einer schweren Form von Demenz kommt es zu einer weiteren Verstärkung der Denkstörungen und die Unfähigkeit die Bedürfnisse des eigenen Lebens zu regeln (Haushalt, Essen, Trinken, Kleidung, Urin und Stuhlgang).

Die Therapie von Demenzerkrankungen beginnt mit der Überprüfung, ob Flüssigkeitsmangel, Medikamente, Alkohol und psychische Belastungen ein Grund für die Erkrankung sind. Es gibt jedoch derzeit keine spezifische medikamentöse Therapie der Demenz, deren Wirksamkeit nachgewiesen werden konnte. Aus diesem Grund ist es wichtig, durch ein Betreuungskonzept und Medikamente Angst, Depressionen, innere Unruhe und Aggressivität abzubauen. "Wichtig ist es, den Lebenswillen und die Lebensqualität zu steigern, indem eine Tagesstrukturierung erfolgt", unterstrich Dr. Vömel. Außerdem sollten die Betroffenen Gehirnjogging betreiben und sich täglich mindestens eine halbe Stunde bewegen.

Im Anschluss an den informativen Vortrag machten die Besucherinnen und Besucher von der Möglichkeit Gebrauch, Fragen an den Referenten zu stellen.