Notfälle sind nicht planbar. Aus diesem Grund gibt es immer wieder Zeiten mit einem hohen Patientenaufkommen. Das hat natürlich großen Einfluss auf die Wartezeit. "Der Beginn einer Behandlung richtet sich in der Notaufnahme immer nach der Schwere der Erkrankung. Das eigene Eintreffen oder die bisher verbrachte Wartezeit spielen dabei eine untergeordnete Rolle", so die Pflegefachleitung Marion Frochte.
Im Anmeldebereich der Notaufnahme wird im St. Elisabeth-Hospital Beckum jeder eintreffende Patient/in von einer ausgebildeten Pflegekraft anhand der Erkrankungsschwere eingeschätzt und in eine bestimmte Behandlungskategorie, die sich nach der Behandlungsdringlichkeit richtet, eingestuft. Um die Patienten zu identifizieren, die vorrangig zu behandeln sind, wird das international anerkannte "Manchester Triage System" verwendet. Die Schwere der Erkrankung entscheidet hier über die Reihenfolge der Behandlung. An erster Stelle steht die Kategorie Lebensgefahr, es folgen Stufe zwei: Sehr dringend, Stufe drei: Dringend, Stufe vier: Aufgeschobene Dringlichkeit und Stufe fünf: Nicht dringend.
"Gleich nach der Ersteinschätzung und Erfassung der Daten erfolgt, so schnell wie möglich, die ärztliche Untersuchung. In vielen Fällen wird bereits mit den Untersuchungen, wie Blutdruck, EKG schreiben etc. begonnen", so Marion Frochte. Wenn erforderlich werden weitere diagnostische Maßnahmen wie Sonografie, MRT, CT usw. durchgeführt. Im Anschluss an die Aufnahmeuntersuchung ermöglichen die in jedem Raum vorhandenen Traumaliegen einen schnellen Transport entweder zur Station oder zu weiteren Untersuchungen ohne Umlagerung.
"Jeder Patient ist nach der Anmeldung erfasst und kann nicht vergessen werden, da auf einem Bildschirm verfolgt werden kann, wie der Status des einzelnen Patienten ist", erklärte Dr. Weber den Interessierten.
Sind die Untersuchungen beendet und ist die Diagnose gestellt, erfolgt die Entlassung nach Hause mit einem Kurzarztbrief für die notwendige Weiterbehandlung durch den Hausarzt oder eine stationäre Aufnahme.