Donnerstag, 08.03.2018

Vortrag Beckum: Knorpelschaden und Arthrose - vom Knorpelaufbau bis zum Kunstgelenk

Im Rahmen der Reihe "Medizinischer Mittwoch" findet am Mittwoch 14. März 2018, um 17 Uhr, im Veranstaltungssaal des St. Elisabeth-Hospitals Beckum, ein kostenloser Vortrag für alle Interessierten zum Thema "Knorpelschaden und Arthrose - vom Knorpelaufbau bis zum Kunstgelenk" statt.

Das Ärzteteam der Orthopädischen Abteilung am St. Elisabeth-Hospitals in Beckum mit Chefarzt Dr. Matthias Zurstegge und dem Oberarzt Dr. Rolf Andresen informiert Sie umfassend über die Grundlagen der verschleißbedingten Gelenkerkrankungen bis hin zu deren modernsten Behandlungsverfahren für jung und alt.

Gelenkverschleiß (Arthrose) ist eine Volkskrankheit, dem gegenüber steht ein stetig wachsender Anspruch an Mobilität und Leistungsfähigkeit unserer Bevölkerung: einerseits Widerspruch, andererseits Herausforderung und Auftrag für die Orthopädische Abteilung des St. Elisabeth-Hospitals Beckum.

Ein Drittel aller Erwachsenen weist Zeichen einer Arthrose auf. Diese kann viele Ursachen haben: Überbelastung, angeborene Fehlstellungen, stattgefundene Gelenkverletzungen und insbesondere Knorpelschäden.

Knorpel bedeckt die Oberflächen aller Gelenke im Körper und erlaubt eine reibungsfreie Beweglichkeit. Kommt es zu einem Knorpelschaden und bleibt dieser unbehandelt, so droht ein frühzeitiger Verschleiß, da Knorpel nur eine begrenzte Selbstheilung aufweist. Ist die Arthrose bereits weit fortgeschritten, verhilft der künstliche Gelenkersatz (Endoprothese) wieder zu schmerzfreier Mobilität. In Deutschland leben ca. 3 Millionen Menschen mit einem künstlichen Gelenk, pro Jahr kommen ca. 450.000 dazu. Moderne Implantate ermöglichen heute eine gewebeschonende Operation und eine frühe und vollständige Wiedereingliederung in Alltags- und Berufsleben.

Bei jungen Patienten sollten die Ursachen der Arthrose frühzeitig behoben werden (Prävention = Vorbeugung). Der künstliche Gelenkersatz sollte immer die letzte Behandlungsmöglichkeit darstellen, vielmehr sollte ein geschädigter Knorpel, der früher als irreparabel galt oder sogar lange Zeit gänzlich unentdeckt blieb, heute biologisch wieder aufgebaut werden. Eine Auffüllung des Defektes durch vom Körper selbst gebildetes Knorpelersatzgewebe kann durch die Stimulation des Knochenmarksstammzellen unterhalb des Knorpeldefekts (Mikrofrakturierung) oder bei größeren Defekten durch die Transplantation von körpereigenen Knorpelzellen (Autologe Chondrozyten Transplantation = ACT) erreicht werden. Im Prinzip kann jedes große Gelenk (Hüft-, Knie-, und Sprunggelenk) auf diese Weise behandelt werden. Grundsätzlich gilt aber, dass Begleitschäden wie z.B. beim Knie ein Kreuzband- oder Meniskusriss, oder ein starkes X- oder O-Bein gleichzeitig in die Behandlung einbezogen werden müssen.

Nach dem Vortrag besteht Gelegenheit für offene Fragen in der Runde sowie bei Bedarf auch zum vertraulichen Einzelgespräch.